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Mediziner warnen vor zunehmender Impfmüdigkeit in Deutschland

Vor einer zunehmenden Impfmüdigkeit in Deutschland haben Mediziner am Mittwoch in Hannover gewarnt. In den vergangenen fünf Jahren habe die Zahl der Impfungen um 10 bis 15%abgenommen, sagte der Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, Adolf Windorfer. Während es bei Babys und Kleinkindern in der Regel eine gute Impfrate gebe, hapere es bei Jugendlichen und Erwachsenen. Viele ließen die nötigen Auffrischungen nicht vornehmen.

«Impfungen sind die preiswerteste und erfolgreichste Prävention», betonte der Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, Adolf Windorfer. Allein durch Impfungen seien zum Beispiel die Pocken völlig ausgerottet worden. Die Kinderlähmung gebe es zumindest in den westlichen Staaten nicht mehr. Nach Windorfers Angaben beträgt die Impfrate bei Säuglingen und Kleinkindern 90 bis 92%.
Allerdings liege sie bei Kindern aus ausländischen Familien oft drastisch niedriger. Gegen Hepatitis B , die durch Sexualkontakte übertragen wird, seien nur noch 30 bis 50% der Jugendlichen geimpft. Und nur rund 20% der älteren Menschen von 60 Jahren an seien gegen Grippe (Influenza) geimpft, was in dieser Altersgruppe ratsam sei.

«Viele Eltern sind heute - im Willen, das Beste für ihr Kind zu tun - zumindest impfkritisch, wenn nicht sogar impffeindlich», bedauerte der Landesvorsitzende des Berufsverbandes Kinder- und Jugendärzte, Tilman Kaethner. «Versagter Impfschutz durch Eltern und Ärzte ist für mich ein Fall unterlassener Hilfeleistung», meinte die Vizepräsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Cornelia Goesmann.

Regelimpfungen sollten Windorfer zufolge für folgende Krankheiten vorgenommen werden: Tetanus (Wundstarrkrampf) , Diphtherie , Kinderlähmung , Keuchhusten, Hepatitis B , Masern , Mumps und Röteln . Außerdem sei eine Vorsorge gegen die bakteriologische Erkrankung Haemophilus influenzae Typ b (Hib) erforderlich, die zur Hirnhautentzündung führen kann. Kaethner wies darauf hin, dass es Impfstoffe gebe, in denen mehrere Impfungen zusammengefasst sind. Dadurch seien weniger Behandlungen nötig. Allerdings seien dadurch auch die Vergütungen für die Ärzte stark gesunken, weil diese nur pro Injektion bezahlt werden.

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