Die Zahl der Länder, die in ihrem nationalen Impfprogramm Rötelnimpfstoffe verwenden, nimmt stetig zu. Bis Ende 2019 hatten 173 Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit der Rötelnimpfung begonnen. Bis Ende 2018 konnten 81 Länder Röteln eliminieren. Die CRS-Raten sind in den afrikanischen und südostasiatischen Regionen der WHO am höchsten, in denen die Impfrate am niedrigsten ist.
Im Jahr 2015 wurde zuletzt in Deutschland eine konnatale Röteln-Infektion gemeldet. Nur längerfristige Impfraten von über 90% bei Kleinkindern im Laufe des 2. Lebensjahres können in Deutschland die konnatalen Röteln ausgerotten. Bei der Schuleingangsuntersuchung 2019 wurde für die zweite Rötelimpfung eine Rate von 92,6% nachgewiesen.
Laut der Ständigen Impfkommission sollen neben kleinen Kindern insbesondere Frauen im gebärfähigen Alter, die einen unklaren Impfstatus haben, nur einmal oder gar nicht gegen Röteln geimpft sind, vor einer Rötelnvirus-Infektion mit einer Impfung geschützt werden, um das ungeborene Kind vor Schäden zu bewahren. Hat eine Frau keinen Immunschutz oder ist sich nicht sicher, dass wird eine zweimalige Impfung mit einem MMR-Impfstoff (MMR: Masern - Mumps - Röteln) empfohlen. Bei einer bereits durchgeführten einmaligen Impfung sollte die zweite Impfung nachgeholt werden.
Da es in Deutschland erst seit dem 29.03.2013 eine Meldepflicht für Röteln (neben Mumps, Keuchhusten und Windpocken) eingeführt wurde, liegen noch keine umfassenden Zahlen zu Rötelninfektionen vor.
Auch für Europa liegen nur ungenaue Zahlen vor, da nicht alle Länder eine Meldepflicht für Röteln haben. 2017 meldeten 11 EU-/EWR-Länder 696 Rötelnfälle, was einem deutlichen Rückgang gegenüber 1.264 und 2.161 Fällen im Jahr 2016 und 2015 entspricht. 17 Länder meldeten 2017 gar keine Fälle (Deutschland 2017 jedoch 73 Fälle). Polen verzeichnete in Europa die meisten Fälle (496): 71% aller gemeldeten Fälle. 47% Rötelnerkrankungen in Polen betrafen Kinder unter 5 Jahren.