Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Schreibaby (Regulationsstörung, veraltet: Dreimonatskoliken)

Was ist ein Schreibaby?

Einige Babys schreien besonders viel – insbesondere in den frühen Abendstunden. Diese Kinder sind auch als Schreibabys bekannt. Früher dachte man, dass die Luft im Bauch die Ursache für das Schreien sei, weil sie Bauchschmerzen und Blähungen verursacht, und sprach deshalb auch von Dreimonatskoliken. Heute weiß man aber, dass die Luft im Bauch die Folge des Luftschluckens während des Schreiens ist. Therapien wie Entblähen, Tees etc. helfen daher nicht. Eine Bauchmassage kann lindernd wirken, da sie das Baby entspannt. Da diese Kinder noch nicht wie ihre Altersgenossen gelernt haben, sich selbst zu beruhigen, zählen Experten dieses Verhalten zu den „Regulationsstörungen“. Unter diesen Begriff fallen auch Schlaf- und Fütterstörungen des Babys.

Bis zum 3. Lebensmonat schreien etwa 16% der Babys in Deutschland exzessiv, zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat sinkt die Rate auf 6%, und nach dem 6. Lebensmonat schreien noch 2,5% der Babys ungewöhnlich viel. Alle anderen Babys schreien durchschnittlich etwa 30 Minuten pro Tag, wenn sie hungrig oder müde sind.

Als Schreibaby gilt ein Säugling, der täglich mehr als drei Stunden an mindestens drei Tagen der Woche über mehr als drei Wochen aus unerklärlichen Gründen schreit und sich kaum beruhigen lässt. Das Schreien tritt oft plötzlich auf, wenn sich das Baby kurz zuvor noch anscheinend wohl gefühlt hat. Meist beginnt die „Schreibabykarriere“ mit einem Alter von zwei Wochen. Bevorzugt treten die Schreiattacken nachmittags und in der ersten Nachthälfte auf. Die Babys ballen dabei meist die Fäuste zusammen und ziehen die Beine an. Durch das viele Schreien gelangt viel Luft in den Bauch, so dass dieser  „(auf-) gebläht“ wird.

Schreiende Babys versetzen Eltern in Alarmbereitschaft!