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Hepatitis B

Ursachen

Menschen jeden Alters können sich mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) infizieren, also auch Kinder. Es wird durch kleinste Spuren von Blut, Speichel oder anderen Körperflüssigkeiten übertragen – Eintrittspforten sind bereits winzige Verletzungen der Haut oder der Schleimhäute. So kann der Erreger etwa unter kleinen Kindern durch Kratzen und Beißen weitergegeben werden. Aber auch innerhalb einer Wohngemeinschaft kann Hepatitis B durch den gemeinsamen Gebrauch von Gegenständen des täglichen Lebens, wie zum Beispiel Nagelscheren, Nagelbürsten, Zahnbürsten oder Rasierapparaten, mit denen man sich häufig geringfügig verletzt, verbreitet werden. Ebenso können Tätowierungen, Piercing oder Ohrlochstechen bei nicht sachgemäßem Vorgehen bzw. unter unsauberen Bedingungen u. U. eine Infektion mit HBV nach sich ziehen.

Ein häufiger Übertragungsweg ist der Geschlechtsverkehr. Das HBV ist 100-mal infektiöser als HIV. Damit ist Hepatitis B die wichtigste sexuell übertragbare Erkrankung. Auch Drogenkonsumenten, die Spritzen gemeinsam mit anderen Süchtigen benutzen, haben ein erhöhtes Infektionsrisiko.

HBV-positive Schwangere können das Virus während der Geburt auf ihr Kind übertragen, jedoch nicht über die Plazenta. Deshalb wird allen Schwangeren nach der 32. Schwangerschaftswoche zu einer Blutuntersuchung geraten, um festzustellen, ob sie mit HBV infiziert ist und gegebenenfalls das Neugeborene direkt durch eine Impfung vor einer Erkrankung zu schützen. Abhängig vom medizinischen Standard eines Landes kann in seltenen Fällen auch über eine Bluttransfusion Hepatitis B weitergegeben werden.

Die Hepatitis-B-Prävalenz ist in der WHO-Region "Westpazifik" und in der "Afrikanischen Region" am höchsten.

Die Impfung gegen Hepatitis B sollte daher bei Reisen in entsprechende Länder erfolgen. Sie kann auch als Kombinationsimpfung mit Hepatitis A durchgeführt werden.