Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

AIDS bei Jugendlichen

Was ist AIDS?

AIDS ist die englische Abkürzung für „Acquired Immunodeficiency Syndrom“ – wörtlich übersetzt „Erworbenes Immunschwäche-Syndrom“ oder „Erworbener Immundefekt“. Diese chronische, lebensbedrohliche Erkrankung wird durch das 1983 entdeckte „Human Immunodeficiency Virus“ („menschliches Immundefekt-Virus“) verursacht. Das HI-Virus schädigt und zerstört bestimmte Zellen der Immunabwehr. Dadurch kann der Körper nicht mehr effektiv gegen Krankheitserreger ankämpfen. Die Betroffenen werden empfänglicher für Infektionen, mit denen der Körper normalerweise problemlos fertig werden würde, und für bestimmte Krebsarten.

Während der ersten Zeit der Infektion treten keine Krankheitszeichen auf und man spricht von einer HIV-Infektion. Erst wenn ein späteres Stadium dieser Infektion erreicht wird und die Abwehrschwäche so stark ausgeprägt ist, dass lebensgefährliche Infektionen oder Tumore auftreten, wird der Begriff AIDS genutzt.

Vor etwa 20 Jahren wurden die ersten AIDS-Fälle bekannt. Mittlerweile hat sich die Erkrankung über den gesamten Erdball ausgebreitet. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lebten 2009 weltweit über 33,3 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion, wobei allein 370.000 Kinder unter 15 Jahren davon betroffen waren. Etwa 2,6 Millionen Menschen haben sich 2009 neu mit HIV infiziert und 1,8 Millionen sind an AIDS gestorben.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 3.000 Menschen neu an HIV. Das Institut geht davon aus, dass Ende 2012 etwa 78.000 Menschen mit HIV in Deutschland lebten - darunter 200 Kinder unter 15 Jahren. HIV beschränkt sich in Deutschland im Wesentlichen auf bestimmte Gruppen: v.a. Männer mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten (ca. 72%) und Menschen, die für ihren Drogenkonsum Spritzen verwenden (ca. 8%). Etwa 20% der Infektionen mit AIDS werden hierzulande nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts durch den Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau übertragen. In Deutschland gab es 2012 weniger als 10 diagnostizierte Neuinfektionen in der Altersgruppe der Unterfünfzehnjährigen (2010 noch 25).