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AIDS bei Jugendlichen

Vorsorge

Safer Sex/Verhütung

Das Wort „Verhütung“ bezieht sich beim Sex nicht nur auf eine ungewollte Schwangerschaft, sondern auch auf die Ansteckung mit HIV und mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Beide Partner sollten immer darauf bestehen, ein Kondom zu verwenden, da es die einzige Möglichkeit bietet, sich beim Geschlechtsverkehr vor diesen Infektionen zu schützen. Man sollte nur Markenkondome mit Prüfsiegel benutzen und auf das Verfallsdatum und geeignete Aufbewahrung (kühl, trocken, lichtgeschützt) achten. Die Qualität der im Ausland erhältlichen Präservative ist nicht immer so hoch wie in Deutschland. Deshalb empfiehlt es sich, Markenkondome vorsorglich in den Urlaub oder auf Reisen mitzunehmen. Die richtige Anwendung der „Gummis“ erfordert ein wenig Übung. Deshalb sollte man sich rechtzeitig damit auseinandersetzen.

Bei vielen Paaren besteht der Wunsch, auch ohne Kondom miteinander zu schlafen. Gab es jedoch in der Vergangenheit Situationen, in denen eine Ansteckung mit HIV stattgefunden haben könnte, sollten beide Partner zuvor einen HIV-Antikörper-Test machen.

Spritzen von Drogen

Ein hohes Infektionsrisiko birgt der gemeinsame Gebrauch von Spritzen, Nadeln und Spritzzubehör bei Drogenkonsum. Über eventuelle Blutrückstände kann HIV oder übertragen werden. Nur sterile Spritzen und sauberes Zubehör (diese werden in Apotheken, von Drogenberatungsstellen oder in „Fixerstuben“ abgegebenen) bieten Schutz vor Infektionen.

Blutende Wunden

Bei der Versorgung blutender Wunden sollten grundsätzlich Gummihandschuhe getragen werden. Kommt man doch einmal mit Blut in Berührung, sollte diese Stelle sofort gründlich mit Wasser und Seife abgewaschen und gegebenenfalls ein Arzt aufgesucht werden.

Im Notfall...

Bei gerissenen oder abgerutschten Kondomen wird HIV-Infizierten und deren Partnern empfohlen, die so genannte HIV-Postexpositionsprophylaxe (HIV-PEP) durchzuführen. Dabei handelt es sich um eine mehrwöchige Chemotherapie mit Medikamenten, die gegen das HI-Virus gerichtet sind. Sie hat die bestmögliche Wirkung, wenn sie innerhalb von zwei Stunden nach dem Risikokontakt begonnen wird. Je mehr Stunden verstreichen, umso geringer ist die Chance, dass HIV-PEP wirkt.

Ob und wie gut die Wirkung der HIV-Postexpositionsprophylaxe ist, kann allerdings nicht gesagt werden. Außerdem treten manchmal starke Nebenwirkungen auf. Die HIV-PEP ist also kein „Kondom für danach“, sondern eine Behandlungsmöglichkeit für Ausnahmesituationen! Ob eine HIV-PEP eingesetzt werden soll, lässt sich nur mit einem erfahrenen Arzt klären.