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AIDS bei Jugendlichen

Therapie

Bei der Behandlung HIV-infizierter Heranwachsender sind in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt worden. Es ist mittlerweile möglich, die Anzahl der Viren im Blut (Viruslast) zu bestimmen. Dadurch können die Krankheitsaktivität und das Ansprechen des Patienten auf eine Therapie weitaus besser beurteilt werden. HIV-infizierte Jugendliche profitieren heute v.a. von einer regelmäßigen, lebenslangen Behandlung mit mehreren Medikamenten, die die Vermehrung des HI-Virus verhindert. So kann sich das Immunsystem erholen und Krankheiten können besser ausheilen, was zu einer deutlichen Besserung der Lebensqualität der betroffenen Jugendlichen führt. Wie bei Erwachsenen ist bei Kindern eine antiretrovirale Dreifachtherapie der Standard.

Antiretrovirale Therapie

 

Voraussetzung für den Einsatz so genannter antiretroviraler Medikamente ist die zweifelsfrei gesicherte Diagnose einer HIV-Infektion. Antikörper alleine beweisen noch keine Infektion! Unter einer antiretroviralen Therapie (ART) versteht man eine gezielte Behandlung, die sich gegen das HI-Virusrichtet. Es stehen heute zahlreiche Medikamente zur Verfügung, die auf unterschiedliche Weise in den Prozess der Virusvermehrung eingreifen und die Viruslast somit gering halten.

Es gibt keine feste Regelung, wann eine medikamentöse Therapie bei einer HIV-Infektion begonnen werden sollte. Wenn erste Krankheitssymptome und Zeichen des Immundefekts auftreten oder die Viruslast einen altersabhängigen definierten Wert überschreitet, besteht eine generelle Empfehlung. Viele Mediziner raten heute jedoch zu einer frühen und optimalen Behandlung. Als optimal gilt eine Medikamentenkombination, unter der die Viruslast auf Null, also unter die Nachweisgrenze sinkt. Dieses Ziel ist für eine Vielzahl der Patienten heute zu erreichen. Der Zeitpunkt für den Therapiebeginn sollte zwischen Arzt und Patient ausführlich besprochen und Vor- und Nachteile abgewogen werden.