Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Ursachen

Schon Neugeborene können an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, der sog. Neugeborenen-Hypothyreose. Sie kann durch eine angeborene Fehlbildung oder Unterentwicklung der Schilddrüse ausgelöst werden. Bei manchen Kindern kann das Organ völlig fehlen. Zudem sind genetisch bedingte Störungen der Jodverwertung eine mögliche Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion. Beide Störungen verhindern die Bildung der erforderlichen Menge an Schilddrüsenhormonen. Neben den angeborenen Formen der Schilddrüsenunterfunktion kann diese auch während der Schwangerschaft entstehen, meist durch einen Jodmangel der werdenden Mutter. Aber auch die übermäßige Einnahme von Medikamenten gegen eine Überfunktion der Schilddrüse in der Schwangerschaft birgt die Gefahr einer Unterfunktion beim Kind. Letztere kann auch nur vorübergehend sein.

Entwickelt sich eine Schilddrüsenunterfunktion erst im Laufe des Lebens, ist meist eine Zerstörung des Schilddrüsengewebes dafür verantwortlich. Häufigste Ursache ist eine chronische Schilddrüsenentzündung (Immunthyreoiditis Hashimoto). Wenn der Organismus Antikörper gegen das körpereigene Gewebe bildet, in diesem Fall gegen Bestandteile der Schilddrüse, kann dieses zerstört werden. Hierbei handelt es sich um eine sog. Autoimmunerkrankung. Die Schilddrüse kann nicht mehr ausreichend Hormone bilden, was zum Krankheitsbild der Schilddrüsenunterfunktion führt. Häufig haben die Patienten nichts von der vorangegangenen Entzündung gespürt.
Zudem kann eine Schilddrüsenunterfunktion die Folge einer Schilddrüsenoperation wegen eines Tumors oder einer Radio-Jod-Therapie sein. Schließlich kann eine Überdosierung von Medikamenten zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion in das Gegenteil umschlagen und eine Unterfunktion verursachen.

In seltenen Fällen können Erkrankungen der Hirnanhangdrüse ebenfalls eine Schilddrüsenunterfunktion auslösen. Da die Hormonproduktion der Schilddrüse durch die Hirnanhangdrüse geregelt wird, können sich Störungen auf die Schilddrüse auswirken.