Vorstadium (Prodromalstadium)
8 bis 10 Tage nach der Infektion beginnt das Vorstadium mit unspezifischen grippeähnlichen Symptomen wie mäßiges Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen und trockener Husten, der sehr schmerzhaft sein kann. Hinzu kommen Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopf- und Bauchschmerzen. Weitere Anzeichen sind Lichtempfindlichkeit verbunden mit einer Bindehautentzündung, die sich vor allem durch tränende Augen bemerkbar macht. Das Gesicht des Patienten ist aufgedunsen.
Ab dem zweiten oder dritten Tag treten an der Wangenschleimhaut die charakteristischen Koplik-Flecken auf. Hierbei handelt es sich um weiße Beläge, die Kalkspritzern ähneln und von einem rötlichen Hof umgeben sind. Am dritten Tag steigt das Fieber stark an und die gesamte Mund- und Rachenschleimhaut ist gerötet. Gegen Ende des Vorstadiums, das drei bis fünf Tage dauert, sinkt das Fieber.
Hauptstadium (Exanthemstadium)
Anschließend kommt es zu dem Stadium mit dem typischen Hautausschlag (Exanthem von griechisch exantheo = ich blühe auf).
Das Fieber steigt wieder steil an. Die Symptome des Vorstadiums werden stärker. Meist sind die Lymphknoten im Halsbereich geschwollen. Gleichzeitig mit dem erneuten Fieberanstieg tritt das Exanthem mit 3 bis 6 mm großen, zunächst hellroten Flecken auf, die ineinander fließen. Fieberkrämpfe treten relativ häufig auf.
Der Ausschlag erscheint zuerst hinter den Ohren. Von dort breitet er sich über das Gesicht und den ganzen Körper aus. Nur Handflächen und Fußsohlen bleiben verschont. Die Flecken färben sich nach einigen Tagen dunkler, werden bräunlich/violett, und verblassen nach vier bis sieben Tagen schließlich in der gleichen Reihenfolge mit einhergehender Hautschuppung.
Parallel gehen die anderen Beschwerden zurück. Das Fieber sinkt nach fünf bis sieben Tagen. Erst wenn der Ausschlag völlig verschwunden ist, gilt der Patient nicht mehr als infektiös. Die Phase der Erholung dauert etwa zwei Wochen, sofern keine Komplikationen auftreten.