Im Allgäu ist letzte Woche erneut ein Schüler an Meningitis (bakterielle Gehirnhautentzündung) erkrankt. Dies ist bereits der fünfte Fall in diesem Jahr. Vor Ostern war eine 17-Jährige aus Kempten betroffen, kurz zuvor ein vierjähriges Kind im Ostallgäu. Im Februar waren eine Kemptner Schülerin und ein 18-Jähriger aus Marktoberdorf erkrankt. Bislang gibt es aber keine Hinweise, dass die einzelnen Fälle in Zusammenhang stehen.
Meningokokken-Meningitis muss sofort behandelt werden
Meningokokken-Meningitis wird durch Bakterien, so genannte Meningokokken, verbreitet. Die Erregerstämme können verschiedenen Gruppen zugeordnet werden (z.B. A, B, C). In Deutschland kommen fast ausschließlich Meningokokken vom Typ B und C vor. Gegen Meningokokken vom Typ A, C, W135 und Y gibt es eine Schutzimpfung, nicht aber gegen B. Die Erreger leben im Nasen- Rachen-Raum und werden durch Tröpfchen übertragen. Nach einer Ansteckungszeit von zwei bis vier Tagen treten starkes Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost Schwindel und Erbrechen auf. Betroffene leiden unter einer schmerzhaften Genickstarre. Eine bakterielle Meningitis muss sofort behandelt werden, da es innerhalb von Stunden zu einer Ausbreitung der Meningokokken im ganzen Körper kommen kann, so dass alle Abwehrvorgänge zusammenbrechen und der Erkrankte sterben kann. Jährlich infizieren sich in Deutschland bis zu 1.000 Menschen.