Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Keuchhusten - Säuglinge sind besonders gefährdet

Keuchhusten ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die besonders gefährlich für Säuglinge ist. Bei ihnen kann die Krankheit zu einem Atemstillstand führen. Babys werden vermehrt von Jugendlichen und Erwachsenen angesteckt, bei denen die Krankheit weniger schwer verläuft und oft nicht erkannt wird...

Keuchhusten (Pertussis) - auch unter Stickhusten oder Blauhusten bekannt - ist eine bakterielle Infektionskrankheit der Atemwege, deren Verlauf mehrere Wochen bis Monate dauern kann. Etwa 100.000 Keuchhustenfälle werden jährlich in Deutschland registriert. In den letzten Jahren hat sich das Erkrankungsalter immer weiter nach oben verschoben, unsere besonders gefährdeten Säuglinge werden heute von den Jugendlichen und Erwachsenen - bei ihnen äußert sich die Krankheit häufig nur durch einen lang andauernden Husten ohne die klassischen Hustenanfälle - angesteckt.

Als Komplikationen der Krankheit können bei Kindern Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen, Krampfanfälle und in seltenen Fällen auch Gehirnentzündungen (Enzephalitis) auftreten. Bei Kindern und Jugendlichen, die an Asthma bronchiale leiden, ist der Krankheitsverlauf in der Regel besonders schwer bzw. Keuchhusten kann bei entsprechender Veranlagung auch der Auslöser für Asthma sein. "Für Säuglinge kann Keuchhusten sogar lebensbedrohlich werden: Statt des typischen Hustens können sie einen Atemstillstand bekommen. Sie müssen deshalb häufig stationär behandelt werden", erklärt Frau Dr. med. Ursel Lindlbauer-Eisenach, Kinder- und Jugendärztin sowie Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut.

"Den einzigen Schutz gegen Keuchhusten bietet eine Impfung, die viermal zur Grundimmunisierung verabreicht wird. Sie sollte möglichst früh ab dem vollendeten 2., 3. und 4. Lebensmonat erfolgen. Eine weitere Impfung sollte dann zwischen 12 und 15 Monaten durchgeführt werden. Bei 9- bis 17-Jährigen sollte die Impfung wieder aufgefrischt werden, da weder die Impfung noch die durchgemachte Erkrankung lebenslang vor einer Neuninfektion schützt", rät Frau Dr. med. Lindlbauer-Eisenach. Die STIKO empfiehlt darüber hinaus, bei Geburt eines Kindes den Impfschutz der Geschwister zu überprüfen. Hat sich das Kind bereits infiziert, kann durch Antibiotika lediglich die Dauer der Ansteckungsfähigkeit verringert werden.