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Krätze (Skabies)

Symptome & Krankheitsbild

Kinder, die an Krätze erkrankt sind, kratzen sich ständig, weil sie unter einem erheblichen Juckreiz leiden. Der Juckreiz tritt verstärkt in der Nacht auf.

Beim genaueren Hinsehen fallen neben dem braunen Vorderleib der Milben in Form von braunen Dreiecken die Gänge in Form von braunen, unregelmäßig gewundenen, kommaförmigen Linien und rotbraune Knötchen oder Pusteln auf der Haut auf. Außerdem zieht das ständige Kratzen Hautabschürfungen und kleine Verletzungen mit Krustenbildung nach sich. Die Verletzungen können sich entzünden und eitern. Bei Säuglingen und Kleinkindern betreffen die Hautveränderungen vor allem Kopf, Hände, Unterschenkel, Knöchel oder Füße – auch die Fußsohlen. Sie können aber auch im Gesicht, am Kopf, auf dem Bauch, am Rücken, in den Achseln oder im Bereich der Genitalien auftreten. Bei älteren Kindern und Erwachsenen sind Gesicht, Kopf und Hände selten betroffen. Ein großflächiger allergischer Ausschlag kann die Folge eines längeren Befalls mit der Krätzmilbe sein.

Im Anschluss an die medikamentöse Therapie können Knoten für Wochen und Monate fortbestehen, sie sind jedoch nicht mehr ansteckend. Allerdings bricht die Erkrankung nach erfolgreicher Behandlung bei Kindern häufig erneut aus. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Meist wurden Kontaktpersonen nicht konsequent mit behandelt oder die Medikamente nicht korrekt angewendet. Nach einer erneuten Ansteckung zeigen sich die ersten Krankheitszeichen schon nach ein bis vier Tagen. Ein Versagen der Arzneistoffe ist selten.

Sonderformen der Krätze

Eine Sonderform der Krätze stellt die sogenannte „Gepflegte Skabies“ dar. Intensive Körperhygiene in Form von Duschen und Baden trägt dazu bei, dass die Zahl der Milben gering ist. Daher treten nur geringe Hautveränderungen auf. Wenn Juckreiz und Hautauschläge jedoch bei mehreren Kontaktpersonen beobachtet werden, sollte dies beim Arzt abgeklärt werden.

Körperlich oder geistig Behinderte sowie Patienten mit einem sehr schwachen Immunsystem sind dagegen anfällig für einen starken Milbenbefall mit unter Umständen mehreren Millionen von Milben. Allerdings tritt diese Sonderform der Krätze bei Kindern nur äußerst selten auf. Gefährdet sind jedoch zum Beispiel HIV-positive Kinder oder Kinder, die aufgrund einer Krebserkrankung eine Chemotherapie erhalten sowie sehr alte Menschen. Ärzte sprechen dann von der Borkenkrätze (Scabies crustosa). Das Krankheitsbild erinnert bei den Betroffenen häufig an Schuppenflechte. Die Haut an Händen und Füßen verhornt unter Umständen, so dass die charakteristischen Gänge nicht zu sehen sind. Möglicherweise ist sie auch stark gerötet. Über Juckreiz klagen die Betroffenen eventuell nicht. Fehldiagnosen sind daher häufig. Zu den möglichen Auswirkungen gehören Infektionen mit anderen Erregern.

Bei der bullösen Scabies kommt es zur Bildung von Blasen unterschiedlicher Größe. Betroffen sind vor allem Menschen in hohem Alter, bei Kindern tritt sie dagegen sehr selten auf. Die Blasen können an Bauch oder Rücken sowie an Armen und Beinen beobachtetet werden und sich auf den gesamten Körper ausdehnen.