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Gehirnerschütterung (Commotio cerebri, Schädel–Hirn–Trauma [SHT])

Symptome & Krankheitsbild

Leitsymptom ist der Erinnerungsverlust direkt vor (retrograde Amnesie)und manchmal nach dem Unfall. Zusätzlich kann es - muss aber nicht - bei einer Gehirnerschütterung zu einer Bewusstlosigkeit kommen, die wenige Sekunden bis zu maximal 15 Minuten dauern kann. Was erklärt, dass Unfallopfer den Unfallhergang normalerweise nicht nachvollziehen und erklären können.

Als Begleiterscheinung sieht man vegetative Symptome, wie schläfriges Blinzeln, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Darüber hinaus sind vereinzelt Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie ein veränderter Geruchs- bzw. Geschmackssinn aufgrund von Fehlfunktionen der Hirnleistung möglich.

Bei Kleinkindern kommt es zu längeren Schreiattacken, ältere Kinder berichten gelegentlich über einen kurzzeitigen Verlust des Sehens ohne Veränderung der Pupillenreaktionen.

Warnzeichen - Komplikationen

Grundsätzlich sollten Sie vorsichtshalber mit Ihrem Kind nach jeder Bewusstlosigkeit in Folge eines Unfalls einen Arzt aufsuchen.

Die gefährlichste und häufigste Komplikation ist das Auftreten einer Blutung im Schädelinnenraum mit einer lebensbedrohlichen Drucksteigerung.

Insbesondere bei Kleinkindern treten die folgenden Warnhinweise erst später nach einem freien Intervall von bis zu 6 bis 12 Std. auf. Grundsätzlich sollte man alle Kinder in diesem Zeitraum intensiv beobachten und überwachen.

Bei folgenden Anzeichen ist ein notfallmäßiger Arztkontakt unerlässlich:

  • Bei mehr als 5 Minuten Bewusstlosigkeit muss man bereits von einer schweren Gehirnerschütterung ausgehen.
  • Bestehen oder Auftreten von Lähmungen, vorher nicht bekanntes Schielen.
  • Unkoordinierte Bewegungen, verwaschene oder lallende Sprache.
  • Anhaltendes Weinen, Wimmern, Unruhe oder es wird zunehmend teilnahmslos, schläfrig, apathisch, „ist irgendwie anders“.
  • Erneut auftretendes Erbrechen nach scheinbar anfänglicher Besserung.
  • Austritt einer wässrigen Flüssigkeit oder Blut aus Nase oder Ohren.
  • Frieren, Blässe, beschleunigte Atmung und Puls – Kreislaufversagen.
  • Auftreten von Krämpfen generalisiert oder einzelner Gliedmaßen.

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