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Windpocken: Telefon-Hotline von vielen Eltern genutzt

Bei der Telefonaktion am 24. Februar 2005 zum Thema "Windpocken" war die zentrale Frage "Wie kann man vorbeugen?". Windpocken gehören zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten. Insbesondere im Jugendlichen- und Erwachsenenalter steigt das Risiko für Komplikationen...

Dr. med. Helmtrud Bisanz (Fachärztin für Hygiene- und Umweltmedizin) und Dr. med. Wolfram Hartmann (Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte - BVKJ) beantworteten am 24.2.05 in Rahmen einer kostenlosen Telefon-Hotline Fragen rund um das Thema "Windpocken (Varizellen)".

Die meisten Anrufer wollten sich über vorbeugende Maßnahmen informieren. Vielen Eltern ist z.B. nicht bekannt, dass im vergangenen Jahr die Impfung gegen Windpocken bei Kindern im zweiten Lebensjahr als Standardimpfung in den so genannten Impfkalender aufgenommen wurde. Das heißt, die Impfung gegen Windpocken kann jetzt zusammen mit der ersten Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln oder im Abstand von vier Wochen durchgeführt werden. Damit beugt man rechtzeitig vor, denn die Erkrankung tritt meistens zwischen dem zweiten und dem sechsten Lebensjahr auf. Zuständig für den Impfkalender ist die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin. Der Impfkalender beinhaltet alle empfohlenen Impfungen sowie den jeweils optimalen Impftermin.

Sollten auch ältere Kinder geimpft werden?
Eine Frage am Telefon lautete: "Meine Tochter ist jetzt elf und hatte bisher keine Windpocken. Soll ich sie jetzt noch impfen lassen?" Dazu Dr. Hartmann: "Gerade ältere Kinder, die noch nicht an Windpocken erkrankt waren, sollten geimpft werden. Denn bei einer Erkrankung im Jugendlichen- und Erwachsenenalter steigt das Komplikationsrisiko erheblich. Dann können neben den bekannten Symptomen wie juckendem Hautausschlag, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen schwerwiegende Komplikationen auftreten - von bakteriellen Superinfektionen bis zu Entzündungen des Mittelohres, der Lunge oder des Hirns. Bei schweren Verläufen ist dann die Behandlung in einer Klinik unumgänglich".

Was kostet eine Impfung - übernimmt die Kasse die Kosten?
Für eine Varizellen-Impfung berechnet man zwischen 40 und 50 Euro. Nicht alle Kassen übernehmen derzeit diese Kosten. Eine Kasse, so eine Anruferin, will z. B. erst bei Kindern ab neun Jahren zahlen. Deshalb raten die Experten allen interessierten Eltern, sich unmittelbar mit ihrer Krankenkasse in Verbindung zu setzen und zu fragen, ob die Kosten für diese wichtige Präventivmaßnahme übernommen werden.

Die STIKO empfiehlt seit 2004 eine generelle Impfung aller Kinder und Jugendlichen bis 17 Jahre. Diese sollte am besten zeitgleich mit der ersten Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln im Alter von 11-14 Monaten erfolgen. Ungeimpfte Kinder und Jugendliche, die noch nicht an Windpocken erkrankt waren, sollten in jedem Fall nachgeimpft werden.

Quelle: pr.nrw