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Häufung von Keuchhustenfällen in Ostdeutschland

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts hat es eine Häufung von Keuchhustenfällen wie derzeit in Ostdeutschland seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Vermutlich sind Impflücken sowie eine fehlende Immunisierung im Kindesalter dafür verantwortlich…

Keuchhusten war in der DDR-Zeit fast verschwunden, tritt nun aber in Ostdeutschland wieder verstärkt auf. Allein in den ersten zwei Monaten dieses Jahres wurden in Sachsen-Anhalt 56 Fälle von Keuchhusten (2004: 36) gemeldet. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts hat es eine Häufung wie in jüngster Zeit im Osten Deutschlands schon seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Als Gründe werden Impflücken, eine fehlende Immunisierung im Kindesalter und ein schnellerer Abbau von Antikörpern vermutet.

Angesichts der Häufung von Keuchhustenfällen in Ostdeutschland ruft die AOK Eltern dringend auf, ihre Kinder gegen die hoch ansteckende Krankheit zu impfen. Da Keuchhusten vor allem bei Kindern schwere Folgen haben könne, müsse die Grundimmunisierung von Säuglingen und Kleinkindern möglichst früh einsetzen, so Carola Wassilew, Beratungsapothekerin bei der AOK Sachsen-Anhalt. Die Krankenkassen zahlten solche Impfungen. Kombinationsimpfstoffe schützten gleichzeitig gegen andere Krankheiten wie Tetanus oder Kinderlähmung. Typisch für Keuchhusten ist ein starker, sich anfallsartig steigernder, bellender Husten mit keuchendem Einatmen und Atemnot sowie Erbrechen von zähem Schleim.

Auch Kontaktpersonen von Säuglingen sollten ihren Immunstatus überprüfen lassen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt je eine Impfung gegen Keuchhusten im Alter von zwei, drei und vier Monaten und eine weitere Impfung im Alter zwischen 11 und 14 Monaten. Eine Auffrischung sollte im Alter von 9 bis 17 Jahren erfolgen. "Grundsätzlich sollten Eltern zum Schutz ihrer Kinder die Früherkennungsuntersuchungen beim Kinder- und Jugendarzt sowie die Empfehlungen laut Impfkalender wahrnehmen", rät Frau Wassilew.

Auch nicht immunisierte Kontaktpersonen sollten sich nach den aktuellen Impfempfehlungen der STIKO vor der Geburt eines Kindes impfen lassen. Erkrankungen bei Säuglingen verlaufen besonders schwer und können lebensbedrohlich sein.