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Kopfschmerzen - Migräne

Therapie

Zur Kopfschmerztherapie sollte unbedingt der Kinder- und Jugendarzt zu Rate gezogen werden. Viele Medikamente, die Erwachsenen helfen, können bei Kindern schwere Schäden anrichten.

Gegen Kopfschmerzen wurden im Lauf der Jahrhunderte auch viele Hausmittel und alternative Behandlungsmethoden entwickelt. Bei Spannungskopfschmerzen werden Erwachsenen meist gängige Schmerzmittel wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure (Achtung – für Kinder und Jugendliche mit viralen Infekten (Reye-Syndrom) unter Umständen lebensgefährlich!) verschrieben, selten zusätzlich Antidepressiva. Da diese für Kinder nicht oder schlecht geeignet sind und alle Schmerzmittel eine Belastung für den Organismus darstellen, sollte nach einer anderen Behandlungsmethode gesucht werden, z. B. Entspannungsübungen, Meditation, Verhaltenstherapie. Sprechen Sie hierüber mit dem Kinder- und Jugendarzt.

Die meisten Migräne-Mittel sind rezeptpflichtig – aus gutem Grund. Es befinden sich süchtig machende Stoffe dabei und Chemikalien, die schon bei geringer Überdosierung gesundheitsgefährdend sind. Für Kinder sind viele Mittel nicht zugelassen. Deshalb muss ein Arzt entscheiden. Es gibt auch ”harmlose” Alternativen, die der Arzt empfehlen kann.
Treten mehr als drei Migräneattacken im Monat auf, können Maßnahmen zur Vorbeugung der Migräneanfälle ergriffen werden. Die medikamentöse Vorbeugung muss vom Kinder- und Jugendarzt individuell für den Patienten erwogen werden. Bei Kopfschmerzen, die durch Medikamente ausgelöst wurden, muss der Arzt herausfinden, welches Mittel den Kopfschmerz hervorruft.

Vielen Migränepatienten hilft Hinlegen, Dunkelheit, kühle Umgebung und völliges geistiges Abschalten. Um Letzteres zu erlernen, kann ein Meditationskurs oder eine Verhaltenstherapie sinnvoll sein.

Bei Spannungskopfschmerzen helfen Entspannungsübungen, Stressabbau und Meditation. Kurse dafür finden Sie an der Volkshochschule, bei örtlichen Selbsthilfegruppen und bei niedergelassenen Therapeuten. Wenn auch Nacken- und Schulterschmerzen vorliegen, werden die Kopfschmerzen oft von einer Verspannung im Schultermuskelgürtel ausgelöst. Dagegen helfen Massagen.

Pfefferminzöl hilft, entweder als Aromaöl zur Raum-Beduftung, oder als Massageöl zum Einreiben in die Schläfen, oder als einfacher Pfefferminz-Tee gegen Kopfschmerzen. Gut bewährt hat sich bei Jugendlichen eine Mischung aus Pfefferminz- und schwarzem Tee, in dem nicht nur die Menthole der Pfefferminze, sondern auch das Coffein aus dem Schwarztee wirksam werden.

Hitze, Kälte oder Hitze und Kälte im Wechsel haben eine stark krampflösende Wirkung: Wechsel-Fußbäder (Füße fünf Minuten lang in heißes, 10 Sekunden in kaltes Wasser stellen, 3-4 mal wechseln, mit kaltem Wasser aufhören), Wechselduschen (gleiche Intervalle wie Wechsel-Fußbäder), Erwärmen der schmerzenden Nackenpartie mit einem Fön, Auflegen eines mit kaltem Wasser getränkten Tuches oder von Eiswürfeln auf die schmerzenden Stellen.