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Diabetes mellitus (Zuckererkrankung)

Was ist Diabetes?

Als Diabetes mellitus – auch „Zuckerkrankheit“ genannt - wird eine chronische Störung des Stoffwechsels bezeichnet, bei der die Konzentration des Blutzuckers (Glukose) zeitweilig oder ständig über dem Normalwert liegt.

Das typische Anzeichen, eine erhöhte Ausscheidung von Zucker im Urin, diente nicht nur bereits in der Antike als Diagnose, sondern gab dem Fachbegriff seinen Namen: Diabetes, ursprünglich aus dem Griechischen, abgeleitet für Harnruhr bzw. Durchfluss. Mellitus (lateinisch) heißt übersetzt „mit Honig versüßt“.

Im Wesentlichen werden zwei Diabetes-mellitus-Formen, Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes, unterschieden:

  • Typ-1-Diabetes ist durch einen absoluten Mangel an dem lebenswichtigen Hormon Insulin gekennzeichnet. Obwohl nur etwa jeder 10. Diabetes-Patient am Typ-1-Diabetes leidet, ist er trotzdem die häufigste Stoffwechselerkrankung, die im Kindes- und Jugendalter "ausbricht". So sind laut Schätzungen in Deutschland 30.500 Kinder und Jugendliche (bis zu 19 Jahre) betroffen (insgesamt leiden etwa 300.000 Menschen in Deutschland daran). Jährlich erkranken etwa 2.300 Kinder neu daran. Bis 2026 gehen Experten von einer Verdoppelung der Pävalenz (Häufigkeit der Krankheit in der Bevölkerung) aus. Typ-1-Diabetes ist derzeit noch nicht heilbar.
  • Der Typ-2-Diabetes ist mit 95% aller Diabetes-Erkrankungen wesentlich verbreiteter. Es handelt sich dabei um einen relativen Mangel an Insulin, d.h., in der Bauchspeicheldrüse wird Insulin gebildet, aber die Zellen können es nicht weiterverarbeiten. Typ-2-Diabetes war bislang als „Altersdiabetes“ bekannt, da er häufig erst nach dem 40. Lebensjahr beginnt. Doch gab es bei Jugendlchen in den letzten zehn Jahren eine Verfünfachung der Neuerkrankungen. Derzeit erkranken etwa 200 Kinder im Alter von 12 bis 19 Jahren jährlich an Diabetes Typ 2.

Alarmierend ist der Anstieg unter den Kindern und Jugendlichen, der parallel zur wachsenden Zahl der Übergewichtigen und Fettleibigen in der Gruppe der 0- bis 20-Jährigen verzeichnet wird: 13% in dieser Altersgruppe gelten als übergewichtig, 6% als adipös, was eine Verdopplung gegenüber der Jahrtausendwende bedeutet.

Durst, Bauchschmerzen, verstärkter Harndrang, Abgeschlagenheit, Müdigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit können erste Anzeichen eines Diabetes mellitus sein.

Gefürchtet sind sowohl die akuten Komplikationen wie das diabetische Koma als auch die chronischen Folgeschäden. Diese Gefahren lassen sich aber durch rechtzeitiges Erkennen und eine konsequente Therapie verringern.