In der Regel kennen Eltern die Signale ihres Kindes und können gut einschätzen, ob es sich wohl fühlt und den Schultag gut bewältigen kann. Wenn das Kind natürlich in der Nacht an einem Magen-Darm-Infekt litt oder wegen eines Asthma-Anfalles mit Husten und Atemnot nicht schlafen konnte, sollte es unbedingt am Folgetag zu Hause bleiben und sich ausruhen. Mit Schlafmangel kann es sich nicht konzentrieren und die Erholungsphase dauert doppelt lang. „Ein Kind, das normalerweise in der Früh leicht und fröhlich aufsteht, plötzlich aber unleidlich jammert, signalisiert oft eine sich anbahnende Erkrankung und sollte zu Hause bleiben“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.
Fieber ist zumeist Ausdruck einer Infektionskrankheit. Das Kind bedarf der Schonung und Mitschüler könnten angesteckt werden. Deshalb ist der Schulbesuch zu vermeiden.
In der Regel sollte das Kind mindestens 24 Stunden fieberfrei sein, bevor es wieder zurück in das Klassenzimmer darf. „Bei ansteckenden Krankheiten informiert sie auch der Kinder- und Jugendarzt, wie lange ihr Kind das Haus hüten sollte. Bei einer Halsentzündung mit Streptokokken bleiben Kinder ohne Antibiotika-Therapie beispielsweise bis zu drei Wochen ansteckend. Erfolgt die Behandlung mit einem Antibiotikum, können Kinder oft schon am zweiten Tag wieder in eine Gemeinschaftseinrichtung“, so Dr. Niehaus. Neben der meist fieberhaft verlaufenden Sommergrippe treten in der warmen Jahreszeit häufig auch Augenentzündungen auf. Insbesondere virale Bindehautentzündungen können sehr ansteckend sein (z.B. durch das so genannte Adenovirus). Deshalb dürfen Kinder bis zu ihrer Heilung nicht in die Schule.