Kinder mit starkem Übergewicht haben ein erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten, insbesondere für Neurodermitis. Kinder, die zunehmen, haben dabei ein höheres Risiko für Neurodermitis (atopische Dermatitis) als übergewichtige Kinder, die ihr Gewicht halten. Umgekehrt kann Gewichtsverlust das Risiko senken.
„Dies ist die bemerkenswerte Längsschnittuntersuchung, die den Zusammenhang zwischen BMI-Änderungen und dem nachfolgenden Auftreten von 3 wichtigen pädiatrischen [immunvermittelten Hautkrankheiten] – [Alopecia areata bzw. kreisrunden Haarausfal, atopische Dermatitis und Schuppenflechte] – sowie den direkten Einfluss des BMI auf [Alopecia areata] aufgedeckt hat“, schrieben Autor*innen vom Seoul National University College of Medicine.
In den letzten Jahren sind immunvermittelte Hautkrankheiten wie Alopecia areata, atopische Dermatitis und Psoriasis zu einem öffentlichen Gesundheitsproblem bei Kindern geworden. Diese Krankheiten beeinträchtigen die Lebensqualität in Bezug auf das emotionale, körperliche, soziale und funktionelle Wohlbefinden.
Auch die Anzahl der Kinder mit Übergewicht sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Die Forschung hat nahegelegt, dass übermäßiges Fettgewebe entzündungsfördernde Mechanismen auslösen kann, die zur Entwicklung von Hautkrankheiten führen.
Koreanische Forscher*innen untersuchten unter der Leitung von Seong Rae Kim, MD, und Seong-Joon Koh, MD, PhD, beide vom Seoul National University College of Medicine, ob es Zusammenhänge zwischen dem Body-Mass-Index (BMI) oder BMI-Veränderungen und der Entwicklung von 3 immunvermittelten Hautkrankheiten gibt: Alopecia areata, atopische Dermatitis und Psoriasis (Schuppenflechte).
Das Team analysierte eine Längsschnittkohorte von 2.161.900 koreanischen Kindern von 2009 bis 2020. Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder mit starkem Übergewicht (Adipositas) ein höheres Risiko für immunvermittelte Hauterkrankungen hatten als Kinder mit Normalgewicht. Diese Tendenz war am stärksten für Neurodermitis. Kinder, deren BMI sich vom Normalgewicht zu Übergewicht bewegte, hatten ein höheres Risiko für atopische Dermatitis. Umgekehrt war bei einer Senkung des BMI – und einer Gewichtsabnahme von Übergewicht auf Normalgewicht – das Risiko einer atopischen Dermatitis geringer als bei übergewichtigen Kindern, die ihr Gewicht hielten.
Die Umsetzung gezielter Interventionen, einschließlich Ernährungsstrategien, zur Verringerung des Körpergewichts könne dazu beitragen, das Risiko der Entwicklung [immunvermittelter Hautkrankheiten] bei Kindern zu verringern., so die Autor*innen.