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Kinder sind hitzeempfindlicher als Erwachsene

Bei Kindern funktioniert die Wärmeregulation noch nicht so gut wie bei Erwachsenen. Bis zur Pubertät schwitzen Kinder nicht so stark und insbesondere Säuglinge produzieren noch nicht ausreichend Schweiß, um dadurch genügend "Verdunstungskälte" zu erreichen. Deshalb ist es bei ihnen besonders wichtig, dass sie nicht zu starker Hitze ausgesetzt werden...

Bis zur Pubertät haben Kinder zwar die gleiche Anzahl von Schweißdrüsen wie Erwachsene, aber eine wesentlich niedrigere Schweißproduktion und damit eine geringere Wärmeabgabe durch Verdunstung (Verdunstungskälte). Auch der Wasseranteil an der Gesamtkörpermasse und der Wasserstoffwechsel sind bei Kindern deutlich höher als bei Erwachsenen. In Verbindung mit Anstrengung z. B. beim Spielen oder beim Sport können Kinder deshalb schnell ihre Hitzetoleranz überschreiten und unter Wasser- und Salzverlust leiden. Dies kann die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und im Extremfall einen Hitzschlag verursachen. Frühzeichen eines Hitzeschadens sind u.a. Kopfschmerzen, Erschöpfung, Übelkeit, Bauchschmerzen.

"Da Kinder und besonders Säuglinge ihren Wärmehaushalt schlechter regulieren können als Erwachsene, sollten sie nicht zu großer Hitze ausgesetzt werden, genügend trinken und entsprechend luftig gekleidet sein", rät Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München (BVKJ).

  • Kinder sollten nie in die pralle Sonne - vor allem zwischen 11 und 16 Uhr. Spätestens bei Außentemperaturen über 30° C sollten sie auch keinen Sport treiben und ihre Aktivitäten besser in die Morgenstunden bis 10:30 Uhr oder in die Abendstunden ab 18:00 verlegen.
  • Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder immer genügend trinken. Für den Durst sind am besten Mineralwasser oder Saftschorlen geeignet. Sie liefern zusätzlich Mineralstoffe, die beim Schwitzen verloren gehen. Lauwarme Getränke zwischen 15 und 20 °C sind verträglicher als eiskalte, da diese den Magen angreifen können.
  • Säuglinge, die gestillt werden, müssen in der Regel keine zusätzliche Flüssigkeit aufnehmen.

"Schwitzen, Erbrechen oder Durchfall können den Flüssigkeitsbedarf aber zusätzlich beträchtlich erhöhen", so Dr. Fendel.