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Keine Rohmilch für Kinder

Rohmilch und Rohmilchprodukte von Kühen, Ziegen und Schafen können unter Umständen lebensbedrohliche Bakterieninfektionen auslösen. Vor allem Kinder, Immungeschwächte sowie schwangere Frauen sollten nur pasteurisierte Milch trinken. Trotz gründlicher Reinigung der Melkgeräte und Sauberkeit im Stall können Keime in die Milch gelangen, die auch für den Menschen gefährlich sind.

Rohmilch und Rohmilchprodukte von Kühen, Ziegen und Schafen können unter Umständen lebensbedrohliche Bakterieninfektionen auslösen. Vor allem Kinder, Immungeschwächte sowie schwangere Frauen sollten nur pasteurisierte Milch trinken. „Trotz gründlicher Reinigung der Melkgeräte und Sauberkeit im Stall können Keime in die Milch gelangen, die auch für den Menschen gefährlich sind. Dazu gehören beispielsweise der Escherichia-coli-Stamm EHEC oder auch Campylobacter-Bakterien, die beide zu Darmbeschwerden führen. Sogar FSME kann durch Rohmilch übertragen werden. Besonders riskant ist der Rohmilch-Verzehr im Ausland, da Menschen sich mit Brucellose, in seltenen Fällen auch mit Darmtuberkulose infizieren können. Die Brucellose löst eher unspezifische Symptome wie Gelenkbeschwerden, Müdigkeit und Leber/Milzvergrößerungen aus, kann aber auch schwer verlaufende Krankheitsbilder wie das Malta-Fieber verursachen“, mahnt Dr. Ulrich Fegeler. Brucellose-Gefahr besteht auch bei Rohmilchprodukten aus Südosteuropa oder dem Mittelmeerraum. Hohe Erkrankungszahlen gibt es im Nahen Osten, in den ehemaligen Sowjetrepubliken, in Zentralasien, in Lateinamerika und in Indien.

Alle Rohmilchprodukte müssen nach der EU-Verordnung 853/2004 überall in Europa gekennzeichnet werden. Milch trägt die Aufschrift „Rohmilch" und auf Rohmilchprodukten steht „mit Rohmilch hergestellt". Die Kennzeichnung erfolgt in der jeweiligen Landessprache. „Die meisten Erreger in Rohmilch führen zu Magen-Darm-Problemen, Erbrechen, Durchfall mit Fieber und Kreislaufbeschwerden. Bei schweren Fällen von EHEC-Erkrankungen können auch blutiger Durchfall und Nierenversagen auftreten – das hämolytisch-urämische Syndrom, abgekürzt HUS“, warnt Fegeler.

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin wurden 2012 1.532 EHEC-Erkrankungen und 69 HUS-Fälle gemeldet, 2013 waren es 1.609 EHEC-Erkrankungen und 76 HUS-Fälle.

Quellen: CME, Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Der Internist, AAP Press Release, RKI, Hygienevorschriften Europa

(KIN-red)

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