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Coburger Impfgegner lenken ein

Die Masernepidemie in Coburg, die bisher mehr als 1100 Krankheitsfälle verursachte, war Anlass für eine Anhörung aller Coburger Kinder- und Jugendärzte. Das Ergebnis dieser Sitzung, die in Bayreuth stattfand: Auch die beiden homöopathischen Kinder- und Jugendärzte, die als Hauptverantwortliche für die Masernepidemie gelten, werden zukünftig nach den Empfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO) des Berliner Robert Koch-Institutes (RKI) impfen.

Die beiden Coburger Kinder- und Jugendärzte, die als Hauptverantwortliche für die Coburger Masernepidemie vermutet werden, wollen zukünftig Impfungen nach den Vorgaben der ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Institutes (RKI), Berlin, durchführen. Dies ist das Ergebnis einer - von Kassenärztlicher Vereinigung Bayern (KVB) und AOK Oberfranken einberufenen - Anhörung aller Coburger Kinder- und Jugendärzte. "Wir sind uns alle einig, dass Ärzte positiv aufklären und intensiv auf die Eltern einwirken müssen, um die Impfungen gemäß den Empfehlungen der STIKO durchzuführen", so Dr. Hartmut Helldorfer, Vorsitzender der Bezirkstelle Oberfranken der KVB. "Krankenkassen und Ärzte sind sich der großen präventiven Bedeutung von Impfungen vollkommen bewusst", lautet das Fazit von Dr. Helldorfer nach dem Gespräch mit den Coburger Kinder- und Jugendärzten.

In den letzten Monaten waren im Raum Coburg über 1.100 Masernerkrankungen mit teilweise schweren Komplikationen registriert worden. Die erste Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln sollte nach Angaben der STIKO nach dem 11. Lebensmonat, die zweite Impfung im Abstand von 5-8 Monaten nach der ersten Impfung erfolgen.

Die AOK Bayern hatte im Vorfeld des Treffens die Kassenärztliche Vereinigung aufgefordert, Maßnahmen gegen Ärzte zu ergreifen, die ihren vertragsärztlichen Pflichten, nicht nachkommen. Die unterlassenen Impfungen haben die Masernepidemie ermöglicht - hohe Folgekosten, infolge der vielen Masernerkrankungen, die teilweise auch stationär in Krankenhäusern behandelt werden mussten, könnten zukünftig nicht mehr von der Solidargemeinschaft der Versicherten getragen werden, so die AOK in einem Schreiben an die KV Bayern. Die Landesverbandsvorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Bayern (BVKJ), Frau Dr. Waltraud Knipping, wertete das Einlenken der beiden Coburger Kinderärzte als Schritt in die richtige Richtung, gibt allerdings auch zu bedenken, dass "den Worten nun auch Taten folgen müssen".