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Blut im Stuhl ist häufig harmlos – Abklärung sinnvoll

Blut im Stuhl bei Säuglingen, Kleinkindern und Schulkindern hat oft eine harmlose Ursache, aber Eltern sollten dies in jedem Fall bei ihrem Kinder- und Jugendarzt abklären lassen.

„Häufig sind Hauteinrisse am Darmausgang oder/und eine Verstopfung der Auslöser für Blutbeimengungen im Stuhl. Bei gestillten Säuglingen kann das Blut auch von der Mutter stammen, wenn sie unter einer Brustentzündung leidet. Auch an eine Nahrungsmittelallergie ist zu denken. Sie kann zu Schleimhautblutungen im Darm führen. Bei einem blutigen Durchfall handelt es sich meist um einen Infekt, der rasch behandelt werden sollte“, berichtet Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). In seltenen Fällen kann u.a. eine gefährliche Darmeinstülpung (Invagination) vorliegen. Hierbei schiebt sich ein Darmanteil in den anderen. Dies führt ohne Behandlung zum Absterben großer Darmabschnitte. „Veränderung der Bauchdecke, wie Rötung, Vorwölbung, oder wenn die Bauchdecke sich schwer eindrücken lässt, eine blasse Gesichtsfarbe, Erbrechen sowie Fieber sind Alarmzeichen. Bei einem Kind, das jünger als drei Monate ist, sollten Eltern bereits ab einer Körpertemperatur von 38 °C den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen“, ergänzt Professor Nentwich.
Bei älteren Kindern und Jugendlichen können Hämorrhoiden - Erweiterungen der Venen im Bereich der Schließmuskeln am Darmausgang – für Blutauflagerungen im Stuhl sorgen. Chronische Verstopfungen begünstigen die Entwicklung von Hämorrhoiden. Ob Letztere oder eine andere Erkrankung wie z. B. eine chronisch entzündliche Darmerkrankung vorliegt, kann der Pädiater abklären.

Als grobe Richtlinie für die Eltern sollte beachtet werden:
Gibt es keinerlei weitere Symptome, neben der Blutbeimengung im Stuhle und es handelt sich um sehr geringe Mengen, sollte spätestens nach dem 2. oder 3. Auftreten der Symptome das Kind dem Kinder- und Jugendarzt vorgestellt werden. Bei zusätzlichen Symptomen, insbesondere Schmerzen oder Fieber ist eine unverzügliche Vorstellung notwendig.

Quelle: <link https: doi.org s15014-022-4069-2 _blank external-link-new-window external link in new>Pädiatrie, <link https: www.kinderaerzte-im-netz.de fileadmin pdf merkblaetter_prof._nentwich merkblatt_akuter_bauch.pdf _blank external-link-new-window external link in new>Merkblatt „Akuter Bauch- und Leistenschmerz“
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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.