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Rotavirus-Infektion

Was ist eine Rotavirus-Infektion?

Das Rotavirus ist die häufigste Ursache für Durchfallerkrankungen bei Kindern.  Laut der Weltgesundheitsorganisation ist das Virus weltweit schätzungsweise für 453.000 Todesfällen pro Jahr bei Kindern unter 5 Jahren verantwortlich, insbesondere in den Entwicklungsländern. Etwa 2 Millionen Kinder müssen jährlich aufgrund einer Dehydrierung (Austrocknung) in der Folge einer Rotavirusinfektion im Krankenhaus behandlet werden.

In Europa müssen dem ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) zufolge schätzungsweise jährlich etwa 75.000 bis 150.000 Kinder unter fünf Jahren wegen einer Rotavirus-Infektion ins Krankenhaus. Darüber hinaus besuchen bis zu viermal so viele Kinder deshalb Notaufnahmen oder anderen medizinische Einrichtungen mit ihren Eltern.

Die Erkrankung tritt vermehrt in den ersten fünf Lebensjahren auf, wobei sie für Säuglinge und Kleinkinder im Alter zwischen sechs Monaten und zwei Jahren durch den hohen Flüssigkeitsverlust besonders gefährlich werden kann.

Durchfallerkrankung

In Deutschland erkrankten jährlich ca. 40.000 bis 60.000 Menschen durch eine Rotavirus-Infektion – etwa 40-60% der Patienten sind Kinder bis zu fünf Jahren. Viele der erkrankten Kinder müssen im Krankenhaus behandelt werden. Bei Kleinkindern, die aufgrund einer schweren Durchfallerkrankung ins Krankenhaus eingewiesen werden, sind bei mehr als 50% Rotaviren verantwortlich. Die Schluckimpfung wird seit August 2013 von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin empfohlen. Seit 2014 verringern sich die Erkrankungszahlen und erreichten keine 40.000 Fälle mehr (2022: 23.131).

Während der späten Wintermonate und im Frühjahr wird eine Häufung der Krankheitsfälle beobachtet, da sich die Erreger im warmen, trockenen Klima der geheizten Wohnungen leichter verbreiten. Das Rotavirus ist sehr widerstandsfähig und hochansteckend; bereits wenige Viren können bei einem Kind zum Ausbruch der Durchfallerkrankung führen.

Autor: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. Ulrich Fegeler

letzte Änderung: 20.02.2023