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Rotavirus-Infektion

Was ist eine Rotavirus-Infektion?

Das Rotavirus ist die häufigste Ursache für Durchfallerkrankungen bei Kindern.  Laut der Weltgesundheitsorganisation ist das Virus weltweit schätzungsweise für 453.000 Todesfällen pro Jahr bei Kindern unter 5 Jahren verantwortlich, insbesondere in den Entwicklungsländern.

Bevor im Jahr 2006 erstmals Impfstoffe gegen Rotaviren zur Verfügung standen, steckte sich fast jedes Kind im Alter von 3 bis 5 Jahren mit Rotaviren an. Weltweit war das Rotavirus im Jahr 2000 die Hauptursache für schwere Durchfallerkrankungen. In diesem Jahr waren noch schätzungsweise über 500.000 Todesfälle bei Kindern und über 2 Millionen Krankenhausaufenthalten weltweit darauf zurückzuführen.

Die Erkrankung tritt vermehrt in den ersten fünf Lebensjahren auf, wobei sie für Säuglinge und Kleinkinder im Alter zwischen sechs Monaten und zwei Jahren durch den hohen Flüssigkeitsverlust besonders gefährlich werden kann.

In Deutschland erkrankten jährlich ca. 40.000 bis 60.000 Menschen durch eine Rotavirus-Infektion – etwa 40-60% der Patienten sind Kinder bis zu fünf Jahren. Viele der erkrankten Kinder müssen im Krankenhaus behandelt werden. Bei Kleinkindern, die aufgrund einer schweren Durchfallerkrankung ins Krankenhaus eingewiesen werden, sind bei mehr als 50% Rotaviren verantwortlich. Die Schluckimpfung wird seit August 2013 von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin empfohlen. Seit 2014 verringern sich die Erkrankungszahlen und erreichten keine 40.000 Fälle mehr (2022: 23.131).

Während der späten Wintermonate und im Frühjahr wird eine Häufung der Krankheitsfälle beobachtet, da sich die Erreger im warmen, trockenen Klima der geheizten Wohnungen leichter verbreiten. Das Rotavirus ist sehr widerstandsfähig und hochansteckend; bereits wenige Viren können bei einem Kind zum Ausbruch der Durchfallerkrankung führen.