Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Weihnachtsgebäck: Vorsicht bei Allergien!

Weihnachtsgebäck kann gefährlich sein: Innerhalb weniger Minuten bildet sich bei manchen Kindern ein Hautausschlag - Mund und Rachen beginnen zu jucken und anzuschwellen, teilweise bis hin zur Atemnot. Meist sind Nüsse in den Plätzchen schuld daran...

Hautausschlag, Durchfall, Atemnot: Kleine Zimtsterne haben manchmal eine große Wirkung. Grund dafür sind die Nüsse, die sie enthalten. Von den ca. 8% aller Kinder mit Lebensmittelallergien leiden besonders viele an Nussallergien. Da Weihnachtsgebäck Haselnüsse, Walnüsse, Pistazien, Mandeln und auch die besonders gefährlichen Erdnüsse meist in rauen Mengen enthält, kommt es alle Jahre wieder in der Vorweihnachtszeit zu dramatischen Notfällen. Oft genügt ein einziges Plätzchen und innerhalb weniger Minuten rötet sich die Haut, Mund und Rachen beginnen zu jucken und anzuschwellen. Manchmal entfalten die Nüsse ihre Wirkung auch erst nach ein bis zwei Tagen. Harmlos ist auch dies nicht.

Da es (noch) keine ursächliche Therapie gegen Nahrungsmittelallergien gibt, hilft nur eins: Allergieauslöser meiden! Beim Selberbacken rät die Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Nordrhein Dr. med. Sylvia Schuster: einfach auf Nüsse und Nusshaltiges verzichten. Zu den nusshaltigen Backzutaten gehören zum Beispiel Nougat (enthält Haselnüsse), Marzipan (enthält Mandeln und Pistazien), Erdnussöl und erdnussölhaltige Kuvertüre.

Wer Weihnachtsgebäck im Supermarkt kauft, sollte einen Blick auf die Verpackung werfen. Dort steht die Zutatenliste. Sie enthält sämtliche im Gebäck vorhandenen Stoffe. An erster Stelle ist immer die Zutat angegeben, die in größter Menge enthalten ist, der Rest folgt in absteigender Reihenfolge. So finden sich ganz unten meist die Zusatzstoffe z. B. Konservierungsstoffe, Farb- und Aromastoffe, Säuerungs- oder Süßungsmittel. Auch diese können Allergien hervorrufen.

Im Allgemeinen ist die Aussicht für Kindernahrungsmittelallergien günstig. In der Regel entwickelt sich bei früh auftretenden Allergien innerhalb weniger Jahre eine Toleranz, die Beschwerden klingen ab. Spätestens wenn sie aufgehört haben, an den Nikolaus und das Christkind zu glauben, nämlich bis zum Schulalter, können rund 80% aller Kinder Nuss und Mandelkern ohne Risiko genießen.