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Viele Kinderkrankheiten verschlimmern sich in der Nacht

Wie viele andere Beschwerden und Kinderkrankheiten verschlimmern sich Fieber oder Ohrenschmerzen oft in der Nacht. Fieber steigt nachts, weil die Körpertemperatur dann immer etwas höher als tagsüber ist. Ohrenschmerzen sind in der Nacht besonders heftig, da sich die Flüssigkeit im Ohr besser ansammeln kann und noch mehr Druck auf das entzündete Gewebe ausübt ...

Ob Asthma, Allergien, Fieber, Ohrenschmerzen oder eine verstopfte Nase: Viele Beschwerden und Krankheiten verschlimmern sich in der Nacht. „Eltern müssen sich nicht beunruhigen, wenn ihr Kind um zwei Uhr in der Nacht aufwacht und sich schlechter fühlt als am Tag. Kleine Maßnahmen können Eltern und dem Kind die Nacht erleichtern. Asthma oder allergische Reaktionen können beispielsweise verstärkt in der Nacht auftreten, da das körpereigene Cortisol – das einen gewissen Schutz ausübt - in der Nacht absinkt und Histamine ansteigen, die die Empfindlichkeit erhöhen“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen. Eltern sollten vorbeugend das Fenster des Kinderzimmers tagsüber geschlossen halten, keine Haustiere hineinlassen und evtl. Bettwäsche für Allergiker benutzen.

Ohrenschmerzen sind in der Nacht besonders heftig, da sich die Flüssigkeit im Ohr besser ansammeln kann und noch mehr Druck auf das entzündete Gewebe ausübt. Hier können vom Kinder- und Jugendarzt empfohlene Tropfen, Schmerzmittel und ein warmer Waschlappen auf dem Ohr helfen. Auch bei einer verstopften Nase kann das Nasensekret in der Nacht schlechter abfließen. Meerwasserspray oder -tropfen, befeuchten die Schleimhäute und lösen das Sekret. „Die Körpertemperatur ist in der Nacht immer etwas höher als tagsüber, das gilt auch bei Fieber. Steigt die Temperatur aber bei Kindern unter 3 Monaten über 38°C, sollten Eltern umgehend einen Arzt rufen. Ein Alarmzeichen ist es auch, wenn ein Kind fiebert und zugleich lethargisch wirkt, sich übergibt, Durchfall, einen steifen Nacken oder einen ungewöhnlichen Ausschlag hat“, warnt Dr. Niehaus. Bei „gewöhnlichem“ Fieber senken lauwarme Wadenwickel und evtl. sogar ein Bad in Zimmertemperatur das Fieber. Wichtig ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Welche Medikamente sie gegen Fieber wie oft und in welcher Dosierung für ihr Kind verwenden dürfen, sollten Eltern für den Bedarfsfall schon vorab in einer kinderärztlichen Sprechstunde klären.