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Viel ungesüßten Tee & Saftschorlen trinken

Kinder müssen - wie Erwachsene auch - viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Gerade bei heißen Temperaturen steigt der Bedarf. Eltern sollten daher unbedingt darauf achten, dass und was ihre Kinder trinken. Ernährungswissenschaftlerin Birgitta Tummel gibt Tipps für die optimale Menge und die richtige Getränkeauswahl...

Eltern wissen, Kinder müssen - wie Erwachsene auch - viel trinken. Aber wann, wieviel und was? Ernährungswissenschaftlerin Birgitta Tummel gibt Tipps fürs richtige Trinken und für gesunde Getränke.

Wie viel sollen Kinder am Tag trinken?
Die meisten Kinder trinken zu wenig. Dies ergab eine Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung. Danach wird schon ab dem zweiten Lebensjahr die empfohlene Flüssigkeitszufuhr von den meisten Kindern nicht erreicht. Kinder bis zum Alter von ca. 10 Jahren sollten pro Tag zwischen 800 und 1.000 ml täglich trinken, bei Hitze oder Sport kann der Bedarf auch darüber hinaus gehen. Bieten Sie Ihrem Kind deshalb regelmäßig - auch zwischen den Mahlzeiten - Getränke an.

Welche Getränke sind für Kinder geeignet?
Die besten Durstlöscher sind Mineralwasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees. Viele Kinder mögen Wasser "pur" nicht, für sie sind Saftschorlen im Verhältnis 1:1 das Richtige. Säfte pur und Limonade sind keine Durstlöscher im eigentlichen Sinne, sondern aufgrund ihres Kaloriengehalts eher eine Zwischenmahlzeit. Gleiches gilt für Milch. Sie ist ein nährstoffreiches Nahrungsmittel, das außerdem den Hunger stillt.

Können kalte Getränke schädlich sein, z.B. Durchfall auslösen?

Im Allgemeinen sind kalte Getränke in der heißen Jahreszeit sehr erfrischend. Aber bei kleinen Kindern und Personen mit empfindlichem Magen kann durch den Kältereiz die Bildung von Salzsäure im Magen verringert werden. Salzsäure hat eine wichtige Abwehrfunktion. Sie tötet Keime ab und leitet die Eiweißverdauung ein. Fehlt sie, können Bauchschmerzen und durch Bakterien bedingte Durchfälle die Folge sein.

Stimmt es, dass man nichts trinken darf, wenn man Kirschen gegessen hat?
Diese Empfehlung stammt aus einer Zeit, in der Trinkwasser noch häufig mit Keimen belastet war. Durch diese Bakterien begannen, die zuvor gegessenen Früchte im Darm zu gären -Blähungen und Durchfall waren die Folge. Heute gilt dies nur noch, wenn man mehr als ein Pfund Früchte auf einmal isst. Bei solchen Mengen werden auf den Früchten haftende Hefezellen im Magen nicht mehr ausreichend abgetötet. So kann es zu einem Gärungsprozess kommen, der heftige Bauchschmerzen verursacht.