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USA: Krankenhausaufenthalte aufgrund von Infektionskrankheiten haben abgenommen

Ein amerikanischer Experte, Chris Stockmann von der Universität in Utah, Salt Lake City, berichtete auf einem jährlichen Treffen zu Infektionskrankheiten in den USA, dass Infektionskrankheiten als Ursache für Krankenhauseinweisungen bei Kindern, zwar immer noch eine große Rolle spielen, aber zwischen 1997 und 2009 um 18% abgenommen haben. Dies ergab seine Analyse der Kids‘ Inpatient Database (US-Datenbank der stationär behandelten Kinder).

Stockmann sieht einen zeitlich Zusammenhang zwischen der Verringerung der Krankenhauseinweisungen von Minderjährigen aufgrund von Infektionskrankheiten mit der Einführung der Impfstoffe gegen Pneumokokken und Rotaviren in den USA.

Besonders betroffen von Infektionskrankheiten waren laut der Auswertung Kinder unter 5 Jahren. Sie machten 75% der Patienten aus, die wegen Infektionskrankheiten stationär behandelt wurden, Babys unter drei Monaten machten dabei 15% der Krankenhauspatienten aus. Acht Diagnosen waren für mehr als 80% der Krankenhausaufenthalte verantwortlich. Am häufigsten litten Kinder unter Lungenentzündung und Bronchiolitis (Entzündung der kleinsten, knorpellosen Bronchien), gefolgt von Harnwegsinfektionen, anderen Infektionen der oberen Atemwege, Darminfektionen und andere Virusinfektionen, Blutvergiftung (Sepsis) und Gehirnhautentzündung (Meningitis). Atemwegsinfektionen waren für ungefähr zwei Drittel aller Krankenhausaufenthalte verantwortlich.

Lungenentzündung war die Hauptursache der Krankenhausaufenthalte über alle Altersgruppen hinweg. Die zweite Hauptursache war Bronchiolitis bei den unter Fünfjährigen und Harnwegsinfektionen bei den Fünfjährigen und älteren Kindern. Im Verlauf der Jahre (1997 bis 2009) nahmen Lungenentzündungen, Bronchiolitis und andere obere Atemwegsinfektionen um 15% ab (auf 30%) ab, und die Darminfektionsrate halbierte sich fast.

Die Abnahme der Krankenhausaufenthalte aufgrund von Lungenentzündungen sei mit der Einführung des Pneumokokken-Impfstoffs im Jahre 2000 verbunden, vermutet Dr. Stockmann. Der Rotavirus-Impfstoff stand in den USA seit 2007 zur Verfügung, was u.a. auch zu einer Verminderung Krankenhausaufenthalten im Zusammenhang mit Darminfektionen stehen könnte.

Die Daten für diese Analyse wurden aus Kids' Inpatient Database (KID) abgeleitet. Derzeit beteiligen sich 3.500 Krankenhäuser in 44 Staaten daran. Die medizinische Sammlung wird alle 3 Jahre veröffentlicht. Die Zahlen für diese Studie stammen aus den Jahren 1997, 2000, 2003, 2006 und 2009. Diese rechneten der Wissenschaftler hoch auf über 36 Millionen Entlassungen landesweit.

Die Ergebnisse unterstreichen den Bedarf an zusätzlichen Anstrengungen, um die Last durch pädiatrische Atemwegsinfektionen weiter zu verringern, betont Stockmann. Seiner Meinung nach könnten Impfstoffe gegen Viren, die Atemwegsinfektionen auslösen, dabei eine bedeutende Rolle spielen.

Quelle: <link http: www.pediatricnews.com _blank external-link-new-window external link in new>Pediatric News, <link http: www.kinderaerzte-im-netz.de https idsa.confex.com idsa webprogram paper47726.html _blank external-link-new-window>ID Week