Mädchen, die absichtlich Erbrechen herbeiführen, um ihr Gewicht zu kontrollieren, schaden ihrer Gesundheit, auch wenn sie dies nur gelegentlich tun und ihr Gewicht sich in einem normalen Rahmen bewegt.
Forscher des Children’s Hospital in Boston, USA, haben herausgefunden, dass bei Mädchen, die sich 1- bis 3-mal im Monat absichtlich erbrechen, der Menstruationszyklus mit 1,6-facher Häufigkeit unregelmäßig ist. Mädchen, die sich einmal pro Woche oder häufiger erbrachen hatten 3,2-mal häufiger unregelmäßige Menstruationszyklen. An der Studie haben 2.791 weibliche Jugendliche teilgenommen. Nach Angaben der Forscher geben unregelmäßige Menstruationszyklen deshalb Anlass zur Sorge, weil sie ein Anzeichen zugrunde liegender Störungen im Hormonhaushalt der betroffenen Mädchen sein können. Da im Jugendalter die Knochen noch stark in der Entwicklung begriffen sind, könnten Hormonstörungen zu späteren Problemen wie niedriger Knochendichte, häufigen Knochenbrüchen oder Osteoporose führen.
Insgesamt gaben 12% der befragten Mädchen an, in den letzten 3 Monaten mindestens einmal im Monat absichtlich erbrochen zu haben. Lediglich 16,5% dieser Jugendlichen waren jemals wegen einer Essstörung behandelt worden.
Von einer Bulimie betroffene Jugendliche erbrechen sich meist heimlich. Möglicherweise berichten sie aber einem Arzt, ihren Eltern oder Freunden gegenüber von einem unregelmäßigen Menstruationszyklus. Wenn diese Hinweise rechtzeitig erkannt werden, erhöht dies die Chancen, die Betroffenen bereits frühzeitig behandeln zu können.