Stillen stärkt die Immunabwehr von Babys

Bis mindestens zum sechsten Lebensmonat Stillen stärkt die Immunabwehr, sodass Babys Infektionen leichter abwehren und weniger unter chronischen Entzündungen leiden. Dies bestätigt erneut eine aktuelle australisch-amerikanische Studie.

Die australisch-amerikanische Studie unter der Leitung des Murdoch Children's Research Institute (MCRI) und des Baker Heart and Diabetes Institute (Baker Institute) lieferte weitere Hinweise darauf, warum Säuglinge, die mindestens sechs Monate lang gestillt werden, weniger Infektionen und weniger chronische Entzündungen aufweisen. Längerfristig könnte sich das auch auf die Häufigkeit vieler Kinderkrankheiten wie Allergien, Diabetes und Asthma auswirken.

Entzündungen haben langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit im gesamten Lebensverlauf. Stillen reduziert das Entzündungsrisiko erheblich, doch die zugrunde liegenden Mechanismen, insbesondere der Schutz vor Infektionen im frühen Kindesalter, war bisher noch weitgehend unerforscht. Ziel der Studie war es desahlb, die Zusammenhänge zwischen Stillen, Entzündungen und der Infektionen zu untersuchen.

Einzigartige Lipide in der Muttermilch

Die Forscher*innen identifizierten verschiedene Arten von Lipiden (essenzielle Nährstoffe) in Blutproben von gestillten Babys, die zur Reduzierung von Entzündungen beitragen und die einzigartige Nährstoffzusammensetzung der Muttermilch widerspiegeln könnten. Dr. Toby Mansell vom MCRI sagte, dass Plasmalogene, eine bestimmte Art von Lipiden, die reichlich in Muttermilch vorkommen, anscheinend entscheidend für die Verringerung von Entzündungen sind.

„Plasmalogene kommen nur in Muttermilch vor und fehlen in der Regel in Säuglingsnahrung. Ein besseres Verständnis dafür, wie Plasmalogene und andere in Muttermilch enthaltene Lipide vor chronischen Entzündungen schützen, könnte den Weg für neue Behandlungen für Säuglinge ebnen, die keine Muttermilch erhalten“, so seine Hoffnung.

An der Studie nahmen fast 900 Säuglinge aus der Barwon Infant Study teil, einer Kooperation zwischen MCRI, Barwon Health und der Deakin University. Die Studie untersuchte etwa 800 verschiedene Lipide und andere Stoffwechselmarker bei Babys bis zum Alter von 12 Monaten. Sie ergab, dass Stillen mit weitreichenden Auswirkungen auf verschiedene Klassen von Lipiden und Stoffwechselmarkern verbunden war.

Dr. Satvika Burugupalli vom Baker Institute sagte, die Ergebnisse würden zu einem neuen Verständnis führen, wie Stillen und spezifische Bestandteile der Muttermilch Säuglingen zugutekommen könnten. „Muttermilch spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung des Immunsystems eines Neugeborenen“, ergänzte sie. „Sie ist reich an essenziellen Nährstoffen, darunter Lipide, sowie an Antikörpern und weißen Blutkörperchen. Diese Studie hat wichtige biologische Mechanismen identifiziert, die erklären, wie Stillen die Immunabwehr stärkt und Entzündungen reduziert, die zu vielen Kinderkrankheiten wie Allergien und Asthma sowie zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes im Erwachsenenalter führen können.“

Quellen: MedicalXpress, Murdoch Children’s Research Institute, BMC Medicine

Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 15.12.2025