Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Pneumokokken-Schutz: Für Babys besonders wichtig

Die Pneumokokken-Erreger verbreiten sich vor allem zwischen Oktober und März über kleinste Tröpfchen, z.B. beim Sprechen oder Niesen. Gelangen die Keime über den Nasen-Rachen-Raum in den Körper, kann es zu schweren invasiven Erkrankungen, z.B. Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen, kommen. Vor allem Säuglinge und Kleinkinder sowie abwehrgeschwächte Menschen sind gefährdet. Seit Juli 2001 steht in Deutschland ein Impfstoff zur Verfügung, der bereits im Säuglingsalter einen wirksamen Schutz vor Pneumokokken-Erkrankungen bietet...

Die Weltgesundheitsorganisation rechnet Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) zu den bedeutendsten bakteriellen Krankheitserregern. Sie können lebensgefährliche Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen (Meningitis), Blutvergiftungen (Spesis), aber auch Mittelohrentzündungen und Nasennebenhöhlenentzündungen verursachen. Die Erreger verbreiten sich vor allem in den kalten Jahreszeiten (zwischen Oktober und März) über kleinste Tröpfchen, z.B. beim Sprechen oder Niesen. Gelangen die Keime über den Nasen-Rachen-Raum in den Körper, kann es zu schweren invasiven Erkrankungen, z.B. Meningitis, Sepsis kommen. Pneumokokken sind die häufigsten Erreger einer eitrigen Hirnhautentzündung und verlaufen oft mit schweren Komplikationen. In Deutschland erkranken jährlich ca. 430 Kinder mit einer IPD (invasiven Pneumokokkenerkrankung), davon 160 mit einer Meningitis. Die Dunkelziffer ist vermutlich größer.

„Vor allem Säuglinge und Kleinkinder sowie abwehrgeschwächte Menschen sind durch die Krankheit gefährdet. Die Impfung ist besonders wichtig für Kinder und Erwachsene mit Immundefekten sowie mit chronischen Krankheiten, wie z.B. Asthma bronchiale, Herz-Kreislauferkrankungen usw. sowie für Frühgeburten und Kinder mit Gedeihstörungen und neurologischen Erkrankungen. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes sind jedoch nur etwa 15% der Risikogruppe geimpft. Dabei steht seit Juli 2001 in Deutschland ein so genannter Konjugat-Impfstoff zur Verfügung, der bereits im Säuglingsalter bei guter Verträglichkeit einen wirksamen Schutz vor sieben Pneumokokken-Stämmen bietet“, erklärt Frau Dr. Ursel Lindlbauer-Eisenach vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) aus München, die auch Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) ist. Eltern sollten sich bei ihrem Kinder- und Jugendarzt beraten lassen.