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Meerschweinchen erhöhen Allergierisiko

Haustierhaltung muss nicht unbedingt das Allergierisiko der Kinder erhöhen. Frühe Hundehaltung scheint so beispielsweise nicht allergieauslösend zu wirken. Katzen oder Nagetiere wie Meerschweinchen sollten allergiegefährdete Kinder aber meiden…

Ein Team um den Lübecker Mediziner Prof. Torsten Schäfer hat im Rahmen des Aktionsbündnisses Allergieprävention eine Leitlinie zur Vorbeugung von Allergien entwickelt, die es auf dem Welt-Allergie-Kongress in München vorstellte. Demnach sollten Menschen mit erhöhtem Allergierisiko sich keine Katzen und Nagetiere wie Kaninchen und Meerschweinchen anschaffen. Hunde stehen dagegen in keinem Zusammenhang mit einem erhöhten Allergierisiko. "Wir wissen auch, dass Kinder, die eine Wurminfektion durchgemacht haben, seltener an Allergien erkranken“, so Prof. Schäfer. Einen gewissen Allergieschutz habe ein Kind auch, wenn es auf einem Bauernhof lebt, da es gewöhnlich häufiger Kontakt zu bestimmten Bakterien habe, erläuterte Prof. Schäfer.

Folgende weitere Faktoren können laut der Leitlinie die Entstehung einer Allergie u.a. verhindern helfen:

  • Ausschließliches Stillen über mindestens vier Monate
  • Reduzierung von Hausstaubmilben
  • Vermeidung von Schimmel und Feuchtigkeit (hohe Luftfeuchtigkeit und mangelnde Ventilation)
  • Kein Rauchen in der Umgebung von Kindern
  • Geringe Verkehrsemissionen
  • Ländliche Wohnumgebung
  • Früher Kontakt mit anderen Kindern (Besuch einer Kindertagesstätte in den ersten zwei Lebensjahren und größere Geschwisterzahl)
  • Normales Körpergewicht (Übergewicht begünstigt vermutlich die Entwicklung von Asthma)

Nach Angaben der Ärzte haben allergische Krankheiten wie Heuschnupfen, Asthma und Neurodermitis in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zugenommen. In Deutschland leidet demnach bereits jeder Vierte an Heuschnupfen, weltweit ist es jeder Fünfte.

Auch Allergiker dürften jedoch Sport treiben, hieß es weiter. Ein „Sportverbot“ wie früher oft verhängt, müsse nicht sein. Obwohl sie verstärkt den Pollen ausgesetzt seien, haben Freizeitsportler nach einer französischen Studie kein höheres Allergierisiko als die Normalbevölkerung. Etwa 4,5% der Sportler litten an Asthma, etwa so viele wie unter der Normalbevölkerung.