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Katzenallergene sind besonders aggressiv

Katzen sind in Deutschland als Haustiere noch beliebter als Hunde. Doch haben bereits 8,4% der Sieben- bis 13-Jährigen Allergie-Antikörper gegen dieses Tier. Bei einer Katzenallergie hilft es am besten, wenn die Katze aus dem Haushalt entfernt wird. Hängen die Kinder sehr an dem Tier, gibt es einige Maßnahmen, um die Beschwerden zu lindern. Auf jeden Fall sollte eine Allergie beobachtet werden, um einen so genannten Etagenwechsel zu verhindern ...

Wenn Kinder eine Allergie gegen ihre Katze entwickeln, ist es besonders schwer, dagegen anzugehen, ohne das Tier aus dem Haushalt zu verbannen. „Katzenallergene sind im Wesentlichen getrocknete kleinste Katzenspeichelpartikel. Sie befinden sich nicht nur im Fell, auch an Hautschuppen und natürlich im Speichel des Haustiers. Sie haften an winzigen Staubteilen, sodass sie noch Jahre nachzuweisen sind, nachdem eine Katze mit einer Familie zusammengelebt hat“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Rinnt Kindern in einem Haushalt mit Katze die Nase, bekommen sie rote juckende Augen, Husten und Atemnot, dann spricht das für eine Allergie.

Haben Eltern den Verdacht, dass ihr Kind allergisch reagiert, sollten sie mit ihm zum Kinder- und Jugendarzt. Er kann durch Blut- oder Hauttests die Vermutung bestätigen oder widerlegen. Auf jeden Fall sollte eine Allergie beobachtet werden, um einen so genannten Etagenwechsel, d.h. den Wechsel von Schleimhautreaktionen im Bereich der oberen Luftwege auf die unteren Luftwege und damit die Entstehung von Asthma zu verhindern. „Am effektivsten ist es natürlich, die Katze wegzugeben. Nach etwa zwei bis drei Monaten befinden sich dann so wenig Allergene in den Wohnräumen, dass das Kind beschwerdefrei sein sollte. Doch wenn das Tier dem Kind zu sehr ans Herz gewachsen ist, gibt es noch einige ‚Behelfsmaßnahmen’, die die Beschwerden zwar lindern, aber nicht beseitigen können“, so Dr. Fegeler. Um die Allergene im Wohnraum zu reduzieren, sollte sich die Katze so viel wie möglich draußen aufhalten. Auf Staubpartikel- und Haarfänger wie Teppiche und Stoffsofas sollten Eltern soweit wie möglich verzichten und häufig lüften. Das Kinderzimmer sollte für den tierischen Mitbewohner tabu sein. Ein wöchentliches Bad des „Stubentigers“ verringert ebenso die Menge der Allergene.

In Deutschland leben über acht Millionen Katzen mit Menschen zusammen, und sie erfreuen sich einer immer größerer Beliebtheit. Bei 8,4% der Sieben- bis 13-Jährigen sind bereits Allergie-Antikörper nachweisbar. Eine Hyposensibilisierung gegen Tiere ist bis jetzt noch nicht zu empfehlen, da sie mit starken Nebenwirkungen verbunden ist. Auch so genannte „hypoallergene“ Katzen lassen richtige Katzenallergiker nicht „aufatmen“.