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"Käseschmiere" als Vorbild für Hautcreme

Forscher wollen nach dem Vorbild der "Käseschmiere" (Vernix) von Neugeborenen eine Hautcreme entwickeln. Vernix enthält über 80% Wasser, Fett, Proteine und einen hohen Anteil an entzündungshemmendem Vitamin E. Studien legen darüber hinaus nahe, dass Vernix auch eine antimikrobielle Wirkung hat...

Die schützende "Käseschmiere", wie sie Babys nach der Geburt am ganzen Körper überzieht, steht Modell für eine Hautcreme. Gleich mehrere Forscherteams arbeiten daran, die besondere Zusammensetzung der weißlichen Schmiere, auch Vernix genannt, zu analysieren, um Hautpflegemittel nach diesem Vorbild zu entwickeln. Die Vernix besitzt mit 80% einen sehr hohen Wasseranteil, berichtet Hautärztin Dr. Marty Visscher vom Cincinnati Kinderhospital im US-Staat Ohio dem Fachmagazin "New Scientist". Hinzu kommen Fett und Proteine. Auch der Anteil an entzündungshemmendem Vitamin E ist einer weiteren Studie zufolge sehr hoch.

Vor allem ganz kleinen Frühgeborenen könnte eine solche synthetisch erzeugte Käseschmiere bei der oft noch nicht abgeschlossenen Hautentwicklung helfen, meint Priv.-Doz. Dr. Christoph Bührer von der Berliner Charité. Bislang wird die unreife Haut dieser Frühchen oft mit stark fetthaltiger Vaseline geschützt. Dr. Visschers Tests aber legen nahe, dass die wasserhaltige Vernix die Wasserzufuhr für die entstehenden Hautzellen bedarfsabhängig regelt.

Auch Menschen mit sehr empfindlicher Haut oder Neurodermitis könnten von der "künstlichen Schmiere" profitieren. Weitere Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Vernix auch eine antimikrobielle Wirkung hat, weil bestimmte Proteine Bakterien, Viren und Pilze unschädlich machen.