Hoher Blutdruck im Grundschulalter hat möglicherweise längerfristig negative Auswirkungen

Kinder mit erhöhtem Blutdruck im Alter von 7 Jahren haben laut einer umfassenden, jahrzehntelangen Studie ein stark erhöhtes Risiko, bis Mitte 50 aufgrund einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben. Dieses vorläufige Ergebnis stellten amerikanische Forscher *innen auf den Hypertension Scientific Sessions 2025 der American Heart Association (eine wissenschaftliche Fachtagung rund um die neuesten Erkenntnisse zur Bluthochdruckforschung) vor.

Kinder, die im Alter von 7 Jahren einen stark erhöhten Blutdruck hatten, starben demnach mit höherer Wahrscheinlichkeit bis Mitte 50 früh an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Das Risiko war am höchsten bei Kindern, deren Blutdruckwerte in Bezug auf Alter, Geschlecht und Größe zu den oberen 10% gehörten.

Sowohl erhöhter Blutdruck (90.–94. Perzentil) als auch Bluthochdruck (Hypertonie) (≥ 95. Perzentil) waren mit einem um etwa 40 bis 50% höheren Risiko für einen frühen kardiovaskulären Tod im Erwachsenenalter verbunden.
Dies geht aus vorläufigen Forschungsergebnissen hervor, die auf den Hypertension Scientific Sessions 2025 der American Heart Association vorgestellt wurden. Die Tagung fand vom 4. bis 7. September 2025 in Baltimore statt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift JAMA, dem Journal der American Medical Association, veröffentlicht.

Frühe und regelmäßige Blutdruckmessungen sinnvoll

„Wir waren überrascht, dass Bluthochdruck in der Kindheit viele Jahre später mit schweren Erkrankungen in Verbindung gebracht wurde. Insbesondere Hypertonie oder erhöhter Blutdruck in der Kindheit kann das Sterberisiko in den nächsten fünf Jahrzehnten um 40 bis 50 % erhöhen“, sagte Dr. Alexa Freedman, Hauptautorin der Studie und Assistenzprofessorin in der Abteilung für Präventivmedizin an der Feinberg School of Medicine der Northwestern University in Chicago. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Blutdruck-Untersuchungen und von Maßnahmen zur Förderung einer optimalen Herz-Kreislauf-Gesundheit bereits im Kindesalter, so die Autorin.

Grundlage der Auswertung waren die Blutdruckmessungen von 38.252 Kindern im Alter von 7 Jahren, deren Müttern zwischen 1959 und 1965 am Collaborative Perinatal Project (CPP) teilnahmen. Das CPP ist eine der größten US-Studie zur Dokumentation des Einflusses von Schwangerschaft und postnatalen Faktoren auf die Gesundheit von Kindern in den USA. Die Forscher*innen nutzten zudem den National Death Index, um das Überleben oder die Todesursache von diesen Kindern im Alter von 7 Jahren bis 2016 zu ermitteln.

Nach einer Nachbeobachtung bis zu einem Durchschnittsalter von 54 Jahren ergab die Analyse: Bis 2016 starben insgesamt 2.837 Teilnehmer*innen, 504 davon aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sowohl erhöhter Blutdruck (90.–94. Perzentil) als auch Hypertonie (≥ 95. Perzentil) waren mit einem um etwa 40 bis 50 % höheren Risiko für einen frühen kardiovaskulären Tod im Erwachsenenalter verbunden.

Mäßig erhöhte Blutdruckwerte waren der Studie zufolge ebenfalls wichtig, selbst bei Kindern, deren Blutdruck noch im Normbereich lag. Kinder mit mäßig erhöhtem Blutdruck hatten ein um 13% (systolisch) und 18% (diastolisch) erhöhtes Risiko für einen vorzeitigen kardiovaskulären Tod im späteren Erwachsenenalter.

Einschränkung: Nur eine Blutdruckmessung mit 7 Jahren

Die Studie basiert auf nur einer Blutdruckmessung im Kindesalter. Das bedeutet: Schwankungen über die Jahre wurden nicht berücksichtigt. Außerdem haben sich Lebensweise und Umweltbedingungen seit den 1960er-Jahren verändert.

Quelle: ScienceDaily, American Heart Association, JAMA



 

 

 

Autor/Autoren: äin-red

Letzte Aktualisierung: 17.11.2025