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Gesunde Schule

Gesundheit geht nicht ohne Bildung und Bildung geht nicht ohne Gesundheit. Viele Schülerinnen und Schüler empfinden Schule aber als belastend. Schule sollte wieder mehr zum Wohlbefinden der Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schülern beitragen, zu einer „Gesunden Schule“ werden, damit Belastungsstörungen oder körperliche Symptome der Schülerinnen und Schüler wieder rückläufig sind. Gegenüber der Erfüllung von Lehrplänen gerät die körperliche und seelische Gesundheit leicht in Vergessenheit. Viele Anstrengungen, Veränderungen und Neuerungen sind notwendig, um eine „Gesunden Schule“ zu etablieren. Kinder- und Jugendärzte aus dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, der Praxis und der Klinik wollen einen Beitrag dazu leisten und bieten deshalb eine Zusammenarbeit mit der Schule an, um die schulische Gesundheitsförderung und Prävention zu verbessern...

Bisher setzen sich zu wenige Schulen mit dem Thema Gesundheitsförderung und Prävention auseinander, obwohl die gesundheitliche Situation der Schülerinnen und Schüler nicht unproblematisch ist. Die Schule selbst wirkt auch nicht immer gesundheitsfördernd, sondern kann zu einem Risikofaktor für die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler werden. Dass Schule z.B. durch Leistungsdruck und soziale Konkurrenz- und Ausgrenzungssituationen auch krank macht, ist nicht ungewöhnlich. Einige Kinder reagieren darauf mit gesundheitlichen und psychischen Problemen wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Die Familie, so scheint es, ist in ihren Möglichkeiten zunehmend überfordert, angemessen mit den gesundheitlichen Gefährdungen ihrer Kinder umzugehen. Sie selbst trägt als Beziehungssystem zuweilen auch zur Belastung bei. Negative Einflüsse aus der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen werden so noch verstärkt. Familienstress, Freizeitstress und Schulstress sind deshalb für Schülerinnen und Schüler keine weltfernen Begebenheiten, sondern harte Realität, mit der sie lernen müssen umzugehen.

Neben diesem schulischen Belastungs- und Bewährungsdruck ist der Umgang mit chronisch kranken Kindern in der Regelschule ein wesentliches Problem für den Unterricht wie für das schulische Zusammenleben. Zwar können immer mehr chronisch kranke Kinder die Regelschule besuchen, doch fehlen Lehrerinnen und Lehrern häufig gute Informationen, wie sie Kinder mit Diabetes, Herzfehlern, Asthma etc. in den Unterricht integrieren oder bei krankheitsbedingten Problemen reagieren müssen.

Die jeweilige individuelle gesundheitliche Situation der Schüler wird in den Schulen zu wenig berücksichtigt. Dies können die Schulen, die Lehrerinnen und Lehrer auch nicht leisten. Kinder- und Jugendärzte wollen deshalb die Schulen bei der sekundären und tertiären Prävention unterstützen.

Handbuch „Arzt und Schule“.
Es gibt in Deutschland über 50.000 Schulen mit über 10 Millionen Schülern; eine „betriebsärztliche“ Betreuung lässt sich nur in Zusammenarbeit von Öffentlichem Gesundheitsdienst (ÖGD) und den niedergelassenen Ärzten realisieren. Die enge Kooperation des ÖGD und der niedergelassenen Ärzte mit Lehrern und Entwicklungspsychologen findet ihren Ausdruck in dem im März 2005 erschienenen Handbuch „Arzt und Schule“. Das neue Handbuch „Arzt und Schule“, das bei der Geschäftsstelle des BVKJ (Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte oder beim HVK - Schmidt-Roemhild, Hanseatisches Verlagskontor, Mengstr. 16, 23552 Lübeck) angefordert werden kann, will mit Vorschlägen zur Gesundheitsförderung und Prävention in den Schulen einen ersten Schritt in die „gesunde Richtung“ machen.

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