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Frühes allergisches Asthma kann Lungen auf Dauer schädigen

Bei Kindern entscheidet möglicherweise das Alter, in dem asthmatische Beschwerden erstmals auftreten, darüber, ob ihre Asthmasymptome chronisch werden können. Allergisches Asthma kann anscheinend während der Kindheit zu strukturellen Veränderungen in den Atemorganen führen. Denn die Lungen und Atemwege sind noch im Wachstum begriffen. Dies ist das Ergebnis einer amerikanischen Studie…

Typische Beschwerden bei Asthma bronchiale sind pfeifende oder brummende Atemgeräusche (Giemen), anfallsweise auftretender trockener Husten und Atemnot. Bei Kindern entscheidet möglicherweise das Alter, in dem solche Atembeschwerden erstmals auftreten, darüber, ob ihre Asthmasymptome dauerhaft fortbestehen bleiben, also chronisch werden, oder ob sie sich wieder auswachsen. Zu diesem Ergebnis kommen Dr. Wayne Morgan und seine Kollegen von der „University of Arizona“, die 826 Kinder von der Geburt an bis zu einem Alter von 16 Jahren beobachtet haben. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung wurden in der November-Ausgabe der Fachzeitschrift American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht.
Die Wissenschaftler unterteilten die Kinder in vier verschiedene Gruppen, je nachdem, wann ihre asthmatischen Symptome – die sie mit dem Begriff „keuchen“ zusammenfassten - erstmals auftraten:

  • Niemals keuchende Kinder.
  • Vorübergehende Keucher, die jünger als drei Jahre waren, als sie wegen einer Infektion der unteren Atemwege zu keuchen begannen.
  • Fortwährende Keucher; die als Dreijährige mit dem Keuchen anfingen und dies auch mit sechs Jahren weiterhin taten.
  • Späte Keucher, die erst mit sechs Jahren anfingen zu keuchen.

„Späten Keucher“ bleiben laut den Forschern auf Dauer von Asthma offenbar verschont. Zumindest war ihre Lungenfunktion im Alter von 16 Jahren wieder vergleichbar mit der von Kindern, die niemals gekeucht haben. Demgegenüber scheinen Kinder, die bereits im Alter von drei Jahren keuchen, stärker gefährdet zu sein, dass ihre Lungen dauerhaft Schaden nehmen. So wiesen sowohl die „vorübergehenden“ als auch die „fortwährenden Keucher“ im Alter von 11 und 16 Jahren eine schlechtere Lungenfunktion auf als die „niemals keuchenden Kinder“.
Menschen, deren Lungenfunktion bereits im Kindesalter durch Atemwegserkrankungen beeinträchtigt wurde, neigen im Erwachsenenalter eher dazu, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zu entwickeln. Ob dies allerdings auch für die „vorübergehenden Keucher“ gelte, die ja sehr früh – bevor sie ein Alter von drei Jahren erreichen – von einer Erkrankung der unteren Atemwege betroffen sind, sei noch nicht gesichert. Allergisches Asthma kann anscheinend während der Kindheit - also zu einem Zeitpunkt, wenn die Lungen und Atemwege noch im Wachstum begriffen sind – zu strukturellen Veränderungen in den Atemorganen führen.