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Fastfood kann Schutzeffekt des Stillens gegen Asthma herabsetzen

Stillen kann Kinder vor Asthma schützen. Mit viel und häufigem Fastfood lässt sich dieser Effekt allerdings später auch wieder zunichte machen. Die Gründe dafür sind noch unbekannt ...

Möglichst langes Stillen kann Kinder bekanntlich davor schützen, an Asthma zu erkranken. Dieser Schutzeffekt der Muttermilch gegen Asthma kann allerdings wieder aufgehoben werden, wenn die Kinder im Verlauf ihrer Kindheit zu viel Fastfood essen. Darauf weist eine Studie im Fachjournal Clinical and Experimental Allergy hin.

Forscher um Dr. Anita Kozyrskyj von der University of Alberta haben gemeinsam mit Kollegen von der University of Manitoba (USA) über 700 Kinder untersucht, von denen 246 unter Asthma litten. Von den Kindern, die lang genug (mindestens 12 Wochen) gestillt worden waren, bekamen nur diejenigen tatsächlich kein Asthma, die gelegentlich (seltener als ein- bis zweimal die Woche) oder gar kein Fastfood aßen. Warum Fastfood die Neigung, ein Asthma zu entwickeln, erhöhen kann, weiß man noch nicht genau. Vor allem Mangelernähung dürfte jedenfalls eine Folge davon sein, da Obst und Gemüse einfach fehlen, wenn Fastfood im Vordergrund steht. Es wird auch vermutet, dass der hohe Fett- und insbesondere der hohe Salzgehalt der Fastfood-Produkte mit verantwortlich sind. So ist bekannt, dass Kinder, die sich falsch (das heißt zu fett und salzreich) ernähren, zu Übergewicht neigen, wobei Übergewicht an sich ein eigener Risikofaktor für Asthma ist. Bei fettleibigen Erwachsenen mit einem Body-Mass-Index (BMI) größer als 30 tritt Asthma beispielsweise etwa doppelt so häufig auf. Demgegenüber können erwachsene Asthmatiker durch eine salzarme Ernährungsweise bereits nach wenigen Wochen eine Asthma bedingte Überempfindlichkeit ihrer Bronchien vermindern und die Funktion ihrer Lunge verbessern.

Möglicherweise ist die Fastfood-Ernährung mit ein Grund dafür, warum gerade in westlichen Gesellschaften die Zahl asthmakranker Kinder vergleichsweise hoch ist. Die Ernährungsweise ist zwar nur einer von vielen Faktoren, die bei der Entwicklung von Asthma einen Rolle spielen können - allerdings auch einer, der aktiv beeinflussbar ist.