Insbesondere in den USA wird ein Anstieg der Darmkrebs-Fälle bei jüngeren Altersgruppen beobachtet. Nur manche Fälle lassen sich auf genetische Faktoren bzw. familiäre Vorbelastung zurückführen. Es gibt einige ernährungsbedingten Risikofaktoren, die mit für diesen besorgniserregenden Trend verantwortlich sein können. Demgegenüber stehen Lebensmittel wie Ballaststoffe, die das Krebsrisiko senken können.
Eine zunehmende Anzahl von Heranwachsenden hat starkes Übergewicht, ernährt sich ungesund und bewegt sich wenig. Dies könnte den Anstieg von Darmkrebs in jungen Jahren begünstigen. Übergewicht im Jugendalter ist mit langfristigen Entzündungen, Insulinresistenz und Mikrobiomstörungen verbunden, die alle zur Entstehung von Krebs beitragen können.
Westlicher Ernährungsstil wirkt sich negativ aus
Die westliche Ernährung, bei der viel rotes Fleisch, Zucker und hoch verarbeitete, fettreiche Lebensmittel verzehrt werden, verstärkt diese Risiken. Daten einer Studie zeigten, dass eine fettreiche Ernährung das Risiko für die frühe Entwicklung von Darmkrebs fast verdoppelte, und häufiger Fast-Food-Konsum war demnach mit einem zehnfach erhöhten Risiko verbunden.
Besonders besorgniserregend ist der hohe Konsum zuckerhaltiger Getränke im Jugendalter, insbesondere in Verbindung mit geringem Obstkonsum. Ergebnisse einer Längsschnittstudie zeigten, dass Schüler mit dem höchsten Konsum zuckerhaltiger Getränke ein höheres Risiko hatten, vor dem 50. Lebensjahr an kolorektalen Adenomen (Ausstülpung der Darmschleimhaut im Dickdarm oder Enddarm) zu erkranken, insbesondere bei geringem Obstkonsum.
Wie Ballaststoffe vor Darmkrebs schützen
Ballaststoffe fördern die Darmmotilität, lindern Verstopfung, begünstigen das Wachstum nützlicher Bakterien, unterstützen die Blutzuckerregulierung, verkürzen die Darmpassagezeit und modulieren Entzündungen. In einer großen prospektiven Studie fanden Forscher*innen heraus, dass Teilnehmer*innen, die am meisten Vollkornprodukte aßen, ein um 16% geringeres Risiko für Darmkrebs hatten.
Empfehlenswerte Lebensmittel
Der Verzehr von viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten sowie Nüssen wird mit einem geringeren Krebsrisiko in Verbindung gebracht. Diese Nahrungsmittel sind reich an entzündungshemmenden und antioxidativen Verbindungen wie β-Carotin, Vitamin C, Vitamin E und Folsäure, die zur Regulierung der Zellerneuerung beitragen und das Fortschreiten von Krebs verlangsamen können.
Quelle: Contemporary Pediatrics, Nat Rev Dis Primers., CA Cancer J Clin., Front Nutr., Am J Lifestyle Med., DGA, BMC Pediatr., J Am Diet Assoc., Int J Mol Sci., Int J Cancer., Nutrients.