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Allergisches Kind - asthmatischer Erwachsener?

Kinder, die unter bestimmten allergischen Beschwerden leiden, sind im Vergleich zu beschwerdefreien Kindern stärker gefährdet, im Erwachsenenalter Asthma zu entwickeln. Welche Faktoren besonders riskant sind, haben dänische Forscher jetzt herausgefunden. Insgesamt konnten sie die Entwicklung von Asthma bei fast 70% der Fälle anhand von Risikofaktoren in der Kindheit vorhersagen. Bei Kindern, die von keinem Risikofaktor betroffen waren, entstand Asthma im Erwachsenenalter nur in 4% der Fälle …

Kinder, deren Atemwege überempfindlich reagieren und die unter allergischen Beschwerden leiden, haben ein erhöhtes Risiko als Erwachsene an Asthma bronchiale zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommen dänische Wissenschaftler vom „Bispebjerg Hospital“ in Kopenhagen, die das Auftreten und die Rückbildung von asthmatischen Beschwerden bzw. Erkrankungen von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter beobachtet haben. Dazu wurden insgesamt 291 Kinder zwischen 7 bis 17 Jahren mittels Fragebögen zu Asthma, allergischen Erkrankungen und Lebensstil befragt – und zwar einmal zu Beginn der Studie im Jahr 1986 und dann noch einmal 12 Jahre später. Außerdem testete das Forscherteam um Dr. Celeste Porsbjerg die bronchiale Empfindlichkeit der Kinder gegenüber Histamin, ihre Lungenfunktion und ihre Reaktionen auf zehn verschiedene, in der Luft vorkommende Allergene im Haut-Prick-Test (Intrakutantest).

Die Untersuchung, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Chest veröffentlicht wurden, stellt die folgenden Risikofaktoren für Asthma heraus: Atemwegsverengung mit Keuchen in der Kindheit, Überempfindlichkeit der Atemwege, allergische Sensibilisierung gegenüber Hausstaubmilben und/oder Neurodermitis können auf eine spätere Erkrankung an Asthma im Erwachsenenalter hinweisen. „Insgesamt konnte die Entwicklung von Asthma in 67% der Fälle vorhergesagt werden anhand von Faktoren, die bereits in der Kindheit auftraten“, erläutert Dr. Celeste Porsbjerg. „Bei Menschen hingegen, die als Kinder von keinem Risikofaktoren betroffen waren, entsteht Asthma sehr viel seltener – nämlich in 4% der Fälle.“ Patienten, die unter Hausstaubmilbenallergie oder einer Überempfindlichkeit der Atemwege leiden und besonders gefährdet sind, könne man aber helfen, indem man sie möglichst früh behandelt, um die Entwicklung eines Asthmas möglicherweise zu bremsen bzw. ganz zu stoppen.