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1. Deutscher Impftag

Heute findet der 1. Deutsche Impftag statt - initiiert vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Trotz ihrer großen Bedeutung in der Gesundheitsvorsorge werden Impfungen immer noch zu wenig wahrgenommen...

"Impfungen gehören zu den effektivsten, medizinischen Errungenschaften. Gerade wir Kinder- und Jugendärzte tragen durch den Einsatz von wirksamen Impfstoffen zur Gesundheit ganzer Generationen bei", erklärt Dr. Klaus Gritz, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), anlässlich des 1. Deutschen Impftages am 6. November 2002.

Noch in den 50er und 60er Jahren erkrankten jedes Jahr Tausende von Kindern an Poliomyelitis – der Kinderlähmung. Viele dieser Menschen starben oder leiden noch heute an den Folgen dieser schweren Erkran­kung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Deutschland dieses Jahr für poliofrei erklärt – durch die vorbeugende Impfung konnte das Polio-Virus ausgerottet werden. Doch leider gilt dies in Deutschland nicht für alle Krankheiten, die durch Impfungen zu verhindern wären. "Es ist nicht zu akzeptieren, dass ein hoch ent­wickeltes Land wie Deutschland bei Impfungen hinter vielen anderen Ländern liegt. Das ist einer der Gründe für uns, den 1. Deutschen Impftag zu veranstalten", so Dr. Gritz weiter.

Masernepidemien in Deutschland und Italien
In diesem Jahr gab es in Deutschland mehrere Masernepidemien – der schwerste Ausbruch mit über 1.000 Erkrankungen ereignete sich in Coburg Anfang des Jahres. In Italien starben Mitte des Jahres bei der schwersten Epidemie seit 30 Jahren fünf Menschen. In Deutschland besteht keine Impfpflicht – die empfohlenen Impfungen für Kinder werden von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Berliner Robert Koch-Institutes festgelegt. "Die von der STIKO empfohlenen Impfungen können als Kombinationsimpfungen problemlos bis zum 2. Lebensjahr gegeben werden. Wir Kinder- und Jugendärzte setzen uns bei den von uns betreuten Kindern dafür ein, einen vollständigen Impfschutz noch vor dem Erreichen des Kindergartenalters zu erzielen", führt Dr. Gritz weiter aus. "Immer wieder kommt es in Gemeinschafts­ein­richtungen zu Massener­krankungen, weil viele Kinder ungeimpft z.B. den Kinder­garten besuchen. Kinderkrankheiten wie Masern können schwere Komplikationen zur Folge haben und im schlimmsten Fall auch tödlich enden", warnt Dr. Gritz.

WHO will Masern ausrotten
Die Durchimpfungsraten z. B. gegen Masern sind in manchen Teilen Deutschlands unter 80% – deutlich unter der Schwelle von 95%, die für eine Ausrottung der Masern notwendig wäre. Um dieses von der WHO vorgegebene Ziel zu erreichen, muss die Durchimpfungsrate in Deutschland deutlich steigen. "Wir appellieren an alle Einrichtungen, die Kleinkinder betreuen, einen vollständigen Impfstatus zu verlan­gen", fordert Dr. Gritz. In vielen Ländern, wie z. B. den USA ist ein solcher Impfnachweis Voraussetzung für den Besuch von Kindergärten oder Schulen.

(Weitere Informationen und Veranstaltungskalender zum 1.Deutschen Impftag)