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Einnässen (Enuresis), Inkontinenz

Symptome & Krankheitsbild

Bettnässen (Enuresis)

Fachleute teilen das Störungsbild danach ein, ob eine Störung der Blasenfunktion für das Einnässen verantwortlich ist oder nicht. Die meisten Kinder nässen nachts ein, ohne dass eine Blasenfunktionsstörung die Ursache ist. Einige Kinder leiden allerdings tagsüber zusätzlich unter häufigem Harndrang, Aufschub des Toilettengangs oder einer Störungen der Blasenentleerung.

Nässen Kinder nachts ein, die zuvor mindestens sechs Monate trocken waren, sprechen Experten von einer sekundären Enuresis.

Einnässen tags (Harninkontinenz)

2-3% der 7-Jährigen, aber weniger als 1% der Jugendlichen nässen am Tag ungewollt ein. In diesen Fällen spricht man von Harninkontinenz. Unterschieden werden die Dranginkontinenz von der Harninkontinenz bei Miktionsaufschub und der Blasenentleerungsstörung.

Kinder mit Dranginkontinenz gehen häufiger auf die Toilette als andere Kinder. Sobald sich kleine Urinmengen in der Blase angesammelt haben, zieht sie sich bei den Betroffenen zusammen und löst einen Harndrang aus. Dieser kann sehr plötzlich auftreten und schnell sehr dringend werden. Kommen die Kinder dann nicht schnell genug zur Toilette oder sind sie müde, nässen sie ein. In der Regel wird die Unterhose dabei nur leicht feucht. Um ein Unglück zu vermeiden, entwickeln die Kinder oft Haltemanöver wie das Aneinanderpressen der Oberschenkel, das unruhige Treten von einem Bein auf das andere, oder das Anspannen der Beckenbodenmuskulatur.

Kinder, die unter einer Harninkontinenz mit Miktionsaufschub leiden, schieben dagegen den Toilettengang auf und gehen oft seltener als 5-mal am Tag zur Toilette. Manche Kinder vermeiden es, in bestimmten Situationen die Toilette aufzusuchen. Irgendwann entleert sich die Blase dann allerdings ungewollt.

Liegt eine Störung der Blasenentleerung vor, müssen die betroffenen Kinder den Urin gegen den Widerstand des Schließmuskels heraus pressen (Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination). Gelegentlich ist der Harnfluss unterbrochen. Der Schließmuskel der Blase zieht sich bei den betroffenen Kindern beim Wasserlassen zusammen, statt sich zu entspannen. Die Blase entleert sich dadurch nicht vollständig, so dass die Kinder u. U. auch häufig an Harnwegsinfekten erkranken. Diese Symptome treten oft in Kombination mit Verstopfung und Einkoten auf.