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Bulimie (Ess-Brech-Sucht)

Bulimie: Symptome & Krankheitsbild

Die Bulimia nervosa ist eine psychisch begründete Störung des Essverhaltens, die sich durch wiederholte "Fress-und-Kotz-Anfälle" charakterisiert. Besonders abends und nachts kommt es bei den Betroffenen zu Heißhungerattacken, während derer sie wahllos schier unglaubliche Mengen an Speisen anfallartig in sich "hineinstopfen". Im Anschluss an den Nahrungsexzess wird oft mit dem Finger ein Erbrechen herbeigeführt, um nicht an Gewicht zuzunehmen. Zusätzlich werden Abführmittel (Laxantien) und Appetitzügler missbraucht, Diäten oder Fastenkuren durchgeführt. Die Attacken lassen sich durch eigene Willenskraft nicht unterdrücken, hinterher sind die Erkrankten häufig niedergeschlagen bis depressiv und voller Schuldgefühle. Zwischen den Essanfällen schränken die Patienten die Nahrungszufuhr meist extrem ein. Viele nehmen Arzneimittel, welche zu einem Gewichtsverlust durch vermehrte Wasserausscheidung führen (Diuretika). Oft leiden die Betroffenen zugleich unter Depressionen verbunden mit selbstschädigendem Verhalten (Zufügen von Verletzungen, Ausreißen der Haare etc.).

Im Gegensatz zu Magersüchtigen sind die Bulimiekranken häufig normal- bis übergewichtig, ihr Körpergewicht durchläuft allerdings häufig wahre Achterbahnfahrten, denn die unvermeidlichen Gewichtszunahmen werden durch strenge Diäten oder Fastenkuren ausgeglichen. Bei einem Drittel der Patientinnen wird ein Ausbleiben der Monatsblutung (Amenorrhoe) beobachtet. Wie bei der Magersucht steht bei den Patienten das Thema Figur und Gewicht immer an erster Stelle.