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Bulimie (Ess-Brech-Sucht)

Diagnose

Das schwierige bei der Diagnosestellung von Bulimie ist, dass die Betroffenen trotz erkennbaren Leidens jeglichen ärztlichen Kontakt meiden. Wenn sich ein Patient aber erst einmal für eine ärztliche Behandlung entscheidet, ergibt sich die Diagnose im Wesentlichen aus den Schilderungen des Patienten bzw. der Angehörigen.
Als klares Indiz für eine Bulimie gilt eine Mindesthäufigkeit von 2 Essattacken/Woche über einen Zeitraum von drei Monaten und die regelmäßige Einnahme von Appetitzüglern o.ä. Medikamenten. Man unterscheidet dabei zwischen dem sogenannten "Purging-Typus", bei dem Erbrechen oder Missbrauch von Laxanzien, Diuretika, Einläufen, etc. besteht und dem "Nicht-Purging-Typus", bei dem die Gewichtsabnahme durch Fasten/Diäten und/oder ausgedehnte körperliche Betätigung erfolgt.

Die Bulimie muss von den anderen Essstörungen wie der und dem Heisshunger-Essen (Binge-eating) abgegrenzt werden. Das ist nicht immer möglich, da viele Patientinnen mit Bulimie Phasen der Magersucht (anorektische Symptome) aufweisen und umgekehrt. Bei einigen Patientinnen sind Anzeichen beider Erkrankungen zu erkennen. Für den Ablauf der Therapie im Hinblick auf die Behandlungsplanung ist es notwendig, weitere psychische Störungen oder begleitende psychiatrische Erkrankungen zu erkennen. Neben der Persönlichkeitsstörung "Borderline-Syndrom" müssen eventuell auch Erkrankungen wie depressive, neurotische und psychotische Krankheitsbilder sowie Angststörungen berücksichtigt werden.
Bulimiker neigen darüber hinaus zu Alkohol- und Drogenmissbrauch und sind stärker selbstmordgefährdet.