Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Appetitlosigkeit

Was ist Appetitlosigkeit?

Mangelnder Appetit ist häufig ein erstes Anzeichen dafür, dass das Kind etwas "ausbrütet". Denn bei den meisten Krankheiten ist die Appetitlosigkeit eine typische Begleiterscheinung. Der Körper wehrt sich dann einfach gegen eine zusätzliche Belastung durch die Verdauung. Appetitlosigkeit kann auch seelisch bedingt sein. Manche Kinder reagieren auf Probleme in der Schule, mit den Eltern, Geschwistern oder anderen Kindern mit mangelndem Appetit oder gar Essensverweigerung. 

Bei akut auftretendem Appetitmangel oder gar Nahrungsverweigerung sollte das Kind dem Kinder- und Jugendarzt vorgestellt werden. Treten weitere Symptome wie beispielsweise Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Fieber auf, sollte dies umgehend geschehen.

Viele Eltern machen sich auch Sorgen, wenn ihr Kind generell weniger Nahrung zu sich nimmt, als es in den Ernährungsplänen vorgegeben ist. Dabei gibt es viele Kinder, die einfach "schlechte Esser" sind und mit weniger Nahrung auskommen als andere. Solange das Kind gesund ist und gut gedeiht, brauchen sich Eltern nicht weiter darum zu sorgen.

Was können Eltern tun?

Generell darf man ein Kind nie zum Essen zwingen. Vor allem wenn es krank ist, ist die Nahrungsaufnahme für den Körper sehr belastend. Wichtig ist jedoch, dass das Kind viel trinkt, also ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, da sonst die Gefahr der Austrocknung besteht. Babys, die noch gestillt werden, sollten öfters an die Brust gelegt werden. Ist die Krankheit überstanden, nimmt der Appetit in der Regel automatisch wieder zu.

 

  • nur kleine Portionen auf den Teller tun, da häufig allein der Anblick randvoller Teller das Kind überfordert. Lieber noch einen Nachschlag holen!
  • das Kind zwischen den Mahlzeiten nicht naschen lassen
  • das Kind sich nicht an großen Mengen Milch, Kakao, Saft oder Limonaden satt trinken lassen. Als Getränk eignet sich Tee oder Wasser.
  • mit dem Kind viel an die frische Luft gehen und es sich draußen ausreichend bewegen lassen – das macht automatisch hungrig!

 

Ist der mangelnde Appetit psychisch bedingt, sollten Eltern den Ursachen auf den Grund gehen. Vielleicht hat das Kind Probleme in der Schule, mit Klassenkameraden oder anderen Kummer? Am besten ist es, wenn man einfach mit dem Kind redet und es fragt, warum es Kummer hat. Ein Gespräch hilft da oftmals weiter. Manchen Kinder fehlt es auch einfach an Zuneigung, Aufmerksamkeit und Geborgenheit! In schweren Fällen ist es sicherlich ratsam, einen pädagogischen oder psychotherapeutischen Rat einzuholen.