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Verhütung: Kondom

Das Kondom, auch „Pariser", „Verhüterli", oder einfach nur „Gummi" genannt, zählt zu den sogenannten mechanischen Verhütungsmitteln bzw. Barrieremethoden. Es ist nach der Pille in Deutschland das zweitbeliebteste Verhütungsmittel. Die Sicherheit bzw. der Pearl-Index schwankt zwischen 2 bis 12, da Kondome nur sicher sind, wenn sie richtig verwendet werden.

Neben dem Zweck der Verhütung bieten Kondome auch Schutz gegen Aids und Geschlechtskrankheiten. Sie sind rezeptfrei erhältlich und einfach zu besorgen, z.B. in Automaten, Supermärkten, Drogerien, Apotheken etc. Kondome guter Qualität sind mit einem CE-Prüfzeichen, einer Nummer und einem Haltbarkeitsdatum versehen, nach dessen Ablauf keine ausreichende Sicherheit mehr besteht. Jedoch kann die tatsächliche Haltbarkeit, die u.a. von den Lagerbedingungen abhängig ist, erheblich verkürzt werden: Kondome sollten lichtdicht verpackt sein und möglichst kühl gelagert werden. Sie sollten auch auf keinen Fall mit Fett oder Öl in Kontakt kommen – also Achtung auch vor Cremes, Lotionen und Körperölen, sie können die Durchlässigkeit des Kondoms verändern. Denn diese Einflüsse, aber auch Hitze und Licht, können das Kondom porös machen. Deshalb dürfen nur spezielle, wasserlösliche Produkte als Gleitmittel verwendet werden. Empfehlenswert sind Kondome mit Reservoir und sogenannter Befeuchtung. Kondome sind in unterschiedlichen Größen erhältlich.

Handhabung

Auch wenn die Benutzung des Kondoms einfach scheint, sollte sie geübt und gewissenhaft durchgeführt werden. Um einen Verhütungsschutz gewährleisten zu können, darf das Kondom nicht mit scharfen Gegenständen, Fingernägeln oder Ringen in Berührung gebracht werden. Hemmungen und falsche Scham beider Partner könnten die Wahrscheinlichkeit von Anwendungsfehlern noch zusätzlich erhöhen. Nicht das Zerreißen oder Platzen sind die häufigsten Gründe für das Versagen von Kondomen, sondern die falsche Handhabung beim Aufziehen. Um eine möglichst hohe Sicherheit des Kondoms zu gewährleisten, sollte man bei der Anwendung genau nach der Gebrauchsanweisung aus der Packung vorgehen. Hier hat nun jeder die Chance, sich in aller Ruhe auch über mögliche Alternativen zu informieren und gleichzeitig einen Arzt oder eine Familienberatung hinzuzuziehen.

Weiter Infos u.a. auch zum richtigen Gebrauch unter www.deinkondom.de von profamilia oder bei www.frauenaerzte-im-netz.de.

Nebenwirkungen

Der Gebrauch von Latexkondomen kann eine allergische Reaktion auslösen. Eine sogenannte Latexallergie ist selten – etwa 2% der Bevölkerung sind betroffen. Für Latexallergiker gibt es deswegen speziell synthetisch hergestellte Kondome, die z.B. in Apotheken erhältlich sind. Ansonsten sind bei der Anwendung von Kondomen keine schädlichen Neben- und Nachwirkungen bekannt.

Historisches

Wie das Kondom zu seinem Namen kam, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Sein Erfinder soll angeblich ein berühmt berüchtigter Arzt namens Dr. Condom am Hofe des englischen Königs Charles II. (1660-1685) gewesen sein. In einer zeitgenössischen Sammlung steht geschrieben: "Bollwerk gegen die Lust und ein Spinnweb gegen die Gefahr". Der Gebrauch von Kondomen wurde durch Staat und Kirche geächtet, da es als eine unnatürliche Methode der Familienplanung angesehen wurde. Damals setzte man sie zur Schwangerschaftsverhütung ein, obwohl sie ursprünglich als Schutz gegen sexuell übertragbare Krankheiten entwickelt wurden. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die ersten Kondome aus Därmen von Schafen und Ziegen hergestellt.

Heutzutage wird Latex, die Milch des Latexbaumes als Herstellungsmaterial verwendet von Latexkondomen verwendet. Es gibt aber auch latexfreie Kondome für Menschen mit einer Latexallergie.