Prof. Dr. Michael Matejka und seine Kollegen von der Universitätszahnklinik in Wien untersuchten bei 100 14- bis 28-Jährigen, ob Lippen-Piercings langfristige Schäden im Mundbereich verursachen können. Kurzfristig können durch das Setzen des Piercings Schwellungen, Iokale Infektionen, Blutungen (30%), allergische Reaktionen (26%) und Blutergüsse (19%) ausgelöst werden. Dies ist u.a. auch aus amerikanischen Studien bekannt. Dort tragen mittlerweile ca. 50% der 12- bis 21-Jährigen Body-Piercings. In der aktuellen österreichischen Studie zeigten sich nun auch langfristige Schäden durch Unterlippen-Piercing (72%), wie Zahnfleischschwund, Zahnfleischveränderungen, freiliegende Zahnwurzeln. Einige Patienten (4%) litten sogar unter einer Entzündung des Kieferknochens. Die österreichischen Forscher raten Piercing-Fans deshalb, den Verschluss auf der Höhe der Zahnkrone und nicht in der Nähe des Zahnfleischs setzen zu lassen und einen Kunststoff- einem Metallverschluss vorzuziehen. Auch regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt können helfen, Zahnfleischschäden frühzeitig zu erkennen.