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Welt-Aids-Tag 2001 unter dem Motto: "Aids - das geht uns alle an. Dich auch?"

Seit 1988 wird am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag begangen. Die diesjährige UNAIDS-Kampagne steht unter dem Motto: «I care ... do you?» und setzt den Schwerpunkt auf die Vorbeugung der Infektionskrankheit. Aids breitet sich derzeit weiter dramatisch aus Weltweit sind 40 Millionen Kinder und Erwachsene mit dem Immunschwäche-Virus infiziert.

Weltweit sind 40 Millionen Kinder und Erwachsene mit dem Immunschwäche-Virus infiziert, 4 Millionen mehr als im Vorjahr. Das teilte das Aids-Hilfswerk der Vereinten Nationen (UNAIDS ) mit. Am schlimmsten betroffen sei weiterhin Afrika, hieß es im Vorfeld des Welt-Aids-Tages an diesem Samstag. In Osteuropa habe sich Aids zur Epidemie entwickelt, sagte UNAIDS-Direktor Peter Piot bei der offiziellen Vorstellung des Jahresberichts 2001 in Moskau. Aber auch in Wohlstandsländern wie Nordamerika, Australien und Teilen Europas steigt die Rate der Neuinfektionen wieder. In Deutschland ist die Zahl der neuen HIV-Infektionen nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) mit rund 2000 in diesem Jahr weiterhin stabil.

Russland: Aufklärung noch immer in den Kinderschuhen

Die weltweit höchsten Zuwachsraten verzeichnet die Ukraine. In der früheren Sowjetrepublik ist mittlerweile 1% der Bevölkerung mit Aids infiziert. In Russland ist die Lage kaum besser. "93% der Infizierten bei uns sind Drogenabhängige, die ihre Spritzen untereinander austauschen", sagte Gennadi Onischtschenko, stellvertretender Minister für Gesundheitswesen. In der früheren Sowjetunion steckt die Aufklärung noch immer in den Kinderschuhen. In der Kaukasusrepublik Aserbaidschan etwa gaben unter befragten Jugendlichen 93% an, noch nie von Aids gehört zu haben.

Afrika/Süd-Sahara-Staaten: bis zu 40% Infizierte

In Afrika leben mit mehr als 28 Millionen die meisten HIV-Infizierten. 2,3 Millionen Afrikaner starben in diesem Jahr bislang an den Folgen der Immunschwächekrankheit. In Ländern wie Uganda, Sambia, Kenia oder Tansania sei zumindest eine Besserung in Sicht. "Ein Verdienst der Vorsorgeprogramme", lobte UNAIDS-Direktor Piot. Unbegreiflich schlimm sei die Lage weiterhin in Botswana, Swasiland und Teilen Südafrikas, wo bis zu 40% der Menschen infiziert seien. In Botswana trage bereits jede 3. Schwangere das Virus in sich.

Aids-Gefahr oft nicht ernst genommen

In westlichen Ländern praktizierten vor allem junge Menschen wieder häufiger ungeschützten Geschlechtsverkehr, kritisierte Piot. Die Aids-Gefahr werde auf Grund verbesserter Behandlungsmöglichkeiten häufig nicht mehr ernst genommen. "Das ist ein klares Versagen der
Vorsorgegrogramme", kritisierte er. "Diese Länder haben keine Entschuldigung für ein ineffektives Gesundheitssystem". In Deutschland leben nach RKI-Angaben derzeit etwa 38 000 Menschen mit dem Aidsvirus, darunter ein Viertel Frauen. In diesem Jahr starben bundesweit bislang 600 Menschen an den Folgen der Immunschwäche.

Auf starken Widerstand in der Öffentlichkeit trifft die Aids-Aufklärung noch immer in Russland und der Ukraine "Wir müssen stärker gegen die Vorurteile in der Gesellschaft vorgehen", forderte Jewgenija Alexejewa von der Hilfsorganisation FOCUS. Immerhin benutzten mehr Jugendliche Kondome, was ein erster Aufklärungserfolg sei. Die weltweite UNAIDS-Kampagne zum Welt-Aids-Tag 2001 steht unter dem Motto «I care ... do you?» (Deutsches Motto: «Aids - das geht uns alle an. Dich auch?»). Sie fordert sie auf, sich der Verantwortung zur Aids-Vorbeugung zu stellen. Der 1. Dezember wird seit 1988 als Welt-Aids-Tag begangen.

Informationen der Bundeszentrale für gesundheitlichen Aufklärung zum Welt-Aids-Tag:
www.gib-aids-keine-chance.de/welt.html

Weitere Infos zum Thema:
AIDS bei Kindern
AIDS bei Jugendlichen