Wachstumsschübe beeinträchtigen die Koordination

Ein plötzlicher Wachstumsschub in der Pubertät kann die Koordination bei Jungen beeinträchtigen und ihre Gangart beeinflussen. Zu diesem Fazit kommen italienische Forscher von Bologna. Demnach wirken Teenager tollpatschig und ungeschickt, da ihr Gehirn einige Zeit braucht, um sich auf die neue Größe einzustellen.

Die Wissenschaftler analysierten verschiedene Aspekte bei der Gangart von 88 Teenagern, wie z.B. ob die Bewegungen fließend, die Schritte regelmäßig sind und wie das Gleichgewicht gehalten wird. Alle diese Eigenschaften lassen auf die Motorik schließen. Jungen, die Wachstumsschübe hatten (als eine Höhenzunahme von mehr als 3 cm in drei Monaten definiert), zeigten eine unregelmäßige und weniger fließende Gangart als Jungen, die gleichmäßig an Höhe gewonnen hatten.

Laufen zu lernen ist ein wichtiger Meilenstein in der motorischen Entwicklung, der erst in der frühen Kindheit erreicht wird und sich bis in das Erwachsenenalter hinein weiterentwickelt. Allerdings haben Wachstumsschübe in der Pubertät häufig die Folge, dass Heranwachsende die Kontrolle über ihren Körper etwas verlieren und Zeit brauchen, um sich wieder zu koordinieren.


Insgesamt 88 Teenager von der Liceo di Lugo Schule in Italien, alle im Alter von 15 Jahren, wurden gemessen und gewogen. Größe und Gewicht wurden drei Monate später wieder erfasst. 19 Jugendliche zeigten Wachstumsschübe. Diese bezeichneten die Forscher als die "Wachstumsschub-Gruppe". Zur "Ohne-Wachstumsschub-Gruppe“ gehörten Jungen mit einem ähnlichen Body-Mass-Index, die aber im gleichen Zeitraum nur eine Höhenzunahme von 1 cm oder weniger reicht hatten hatte.

Die Jungen trugen drahtlose Sensoren, die an ihrem unteren Rücken und an den Unterschenkeln befestigt wurden, um Gangeigenschaften zu beurteilen. Die Jungen gingen mit einer selbst gewählten Geschwindigkeit in einem 10 m langen Korridor viermal hin und her. Sie sollten dann während des Gehens eine Kopfrechnen-Aufgabe lösen. Nur die 19 Jungen, die einen Wachstumsschub hatten, wiederholten den Gang-Tests nach drei Monaten.

Alle Jungen zeigten Veränderungen in ihren Bewegungen, wenn sie sich gleichzeitig mit einer Kopfrechnen-Aufgabe befassten. Allerdings fielen diese bei den Jungen ohne Wachstumsschub nicht so deutlich aus wie bei den Teenagern, die einen Wachstumsschub durchlaufen hatten.

Während der Pubertät macht der Körper eine Reihe von biologischen, kognitiven und sozial-emotionalen Veränderungen durch, die auch die motorische Entwicklung beeinträchtigen können, lautet der Kommentar der Autoren.

Quelle: <link http: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>medicalXpress,<link http: biomedical-engineering-online.biomedcentral.com articles s12938-016-0159-0 _blank external-link-new-window external link in new> BioMedical Engineering OnLine


Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 15.12.2025