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Vor den Weihnachtsferien Impfschutz überprüfen

In der Schweiz und in Bayern grassieren noch immer die Masern, und in ganz Europa nimmt die Zahl der gemeldeten Grippe-Fälle zu. Wer über die Weihnachtsfeiertage einen Skiurlaub plant, sollte daher gegen beide Infektionskrankheiten geimpft sein...

Wer über die Weihnachtsfeiertage einen Skiurlaub plant, sollte unbedingt gegen Masern und Grippe (Influenza) geimpft sein. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) vor Beginn der Ferien am Wochenende hin. „In der Schweiz und in Bayern grassieren noch immer die Masern. Sowohl für ungeschützte Erwachsene als auch für ungeimpfte Kinder und Jugendliche kann diese Erkrankung mit schweren Komplikationen verlaufen. Neben Lungen- und Mittelohrentzündungen ist vor allem die so genannte Masernenzephalitis – eine durch Masernviren ausgelöste Entzündung des Gehirns – besonders gefährlich. Etwa ein Drittel dieser Fälle endet tödlich“, warnt Dr. Ursel Lindlbauer-Eisenach vom BVKJ in München. In der Schweiz sind dieses Jahr mehr als 1.000 Menschen an Masern erkrankt – in Bayern bisher etwa 200.

Auch die Zahlen der gemeldeten Influenza-Infektionen nehmen in ganz Europa zu. Betroffen sind auch hier die klassischen Reiseländer der Skiurlauber. So wurden in den letzten Wochen Influenza-Erkrankungen aus Bayern, Österreich, der Schweiz, den französischen Alpen und den französischen Pyrenäen gemeldet. „Im Gegensatz zu einer schweren Erkältung – die fälschlicherweise oft mit der echten Grippe verwechselt wird – handelt es sich bei der Influenza um eine Erkrankung, die für ältere Menschen und Personen, die unter einer Vorerkrankung leiden, dramatische Folgen haben kann und nicht selten tödlich verläuft. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) für diese Zielgruppe dringend die Grippeimpfung“, erläutert Dr. Lindlbauer-Eisenach, die auch Mitglied der STIKO ist.

Kleinkinder und Säuglinge besonders gefährdet

Mediziner warnen vor einer Infektion bei Säuglingen und Kleinkindern, die nicht selbst durch Impfungen geschützt werden können. „Gegen Masern können Säuglinge gar nicht geimpft werden. Deshalb ist es sehr wichtig, dass alle Kontaktpersonen – also Eltern, Geschwister oder Verwandte – einen Impfschutz gegen Masern haben. Wenn Kinder im ersten Lebensjahr an Masern erkranken, haben sie ein hohes Risiko an einer chronischen Maserngehirnentzündung zu erkranken und diese Spätfolge der Masern verläuft leider immer tödlich.

Bei beginnenden Grippewellen trifft es anfangs immer die Kleinsten. Die letzten Berichte der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Robert Koch-Institut (RKI) zeigen, dass die Zahl der Krankenhauskonsultationen in den letzten Wochen in der Altersgruppe von 0-4 Jahren stark zugenommen hat. Im Gegensatz zu Masern können auch Säuglinge gegen Grippe geimpft werden. Genauso wie bei gesunden Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen wird die Grippeimpfung von der STIKO hier nicht ausdrücklich empfohlen – die meisten Krankenkassen erstatten diese Impfung aber trotzdem. So werden z.B. in Bayern Grippeimpfungen von allen Kassen bezahlt. Es lohnt sich daher, vor dem Impftermin bei der eigenen Kasse nachzufragen“, empfiehlt Dr. Lindlbauer-Eisenach. Experten rechnen mit einem verstärkten Auftreten von Influenzaerkrankungen zu Beginn des neuen Jahres.